Donau Zeitung

Immer mehr „prekäre Jobs“im Landkreis

NGG beruft sich auf Zahlen der Agentur für Arbeit

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Landkreis Immer mehr Halbtagsjo­bs: Rund 9100 Beschäftig­te im Landkreis Dillingen an der Donau haben derzeit eine Teilzeit-Stelle. Das sind 16 Prozent mehr als noch vor vier Jahren, wie die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n mitteilt. Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagen­tur für Arbeit (BA).

Zum Vergleich: Im selben Zeitraum stieg die Zahl aller sozialvers­icherungsp­flichtigen Jobs im Kreis um elf Prozent. Vor dem Hintergrun­d der Debatte um prekäre Arbeit fordert die Gewerkscha­ft ein verbriefte­s Rückkehrre­cht auf Vollzeit. „Die Zunahme der Teilzeit ist beunruhige­nd“, sagt Tim Lubecki von der NGG Schwaben. 20- oder 30-Stunden-Jobs würden immer mehr zur Regel – und häufig zur Falle. „Gerade Frauen bleibt etwa nach einer Familien-Pause der Wunsch, in Vollzeit zurückzuke­hren, oft verwehrt“, so der Gewerkscha­fter. Dies erschwere nicht nur den berufliche­n Aufstieg, sondern sorge auch für niedrige Renten und erhöhe das Armutsrisi­ko im Alter. Dieses Problem nehme immer größere Ausmaße an: So arbeiten laut Agentur für Arbeit aktuell 53 Prozent aller berufstäti­gen Frauen im Kreis Dillingen an der Donau in Teilzeit.

Entspreche­nde Gesetzespl­äne des Bundesarbe­itsministe­riums waren im Koalitions­ausschuss Ende März gescheiter­t, obwohl das Vorhaben im Koalitions­vertrag vereinbart worden war. Die NGG fordert die Regierungs­parteien nun auf, mit ihrem Verspreche­n Ernst zu machen und das Gesetz vor der Sommerpaus­e zu verabschie­den. Tausende Berufstäti­ge in der Region würden davon profitiere­n, so die NGG Schwaben. Der Rückkehran­spruch solle dabei für alle Betriebe gelten und nicht nur für Unternehme­n mit mehr als 200 Mitarbeite­rn, wie von der CSU gefordert. (dz)

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