Immer der Nase nach
Tipps Mücken werden vor allem durch Gerüche angelockt. Diese Hausmittel helfen
Landkreis Bsssss – ein Summen am Ohr, das jeder kennt und einem schnell den warmen Sommerabend verdirbt. Im Nu ist man von einem Schwarm umringt und flüchtet ins schützende Haus.
Auch dieses Jahr werden die Bürger des Landkreises von den Plagegeistern nicht verschont. „Zurzeit treten die Stechfliegen trotz des Kälteeinbruchs auffallend stark auf“, sagt Ottmar Hurler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Wertingen. Doch was hilft gegen die lästigen Biester?
Mücken fühlen sich in feuchtwarmem, dunklem Milieu am wohlsten. Da die Larven ausschließlich Wasserbewohner sind, sei es am besten, die Brutstätten der Fliegen zu vermeiden und zu säubern, sagt Ottmar Hurler. Das heißt, Regentonnen regelmäßig entleeren, stehendes Wasser in Blumentöpfen wechseln oder die Oberfläche des Gartenteichs mittels eines Wasserspiels in Bewegung bringen. Das wohl einfachste Hausmittel ist die richtige Kleidung. Lange, helle Bekleidung hilft vor lästigen Stichen, bestätigt Hausarzt Dr. Alexander Zaune aus Dillingen.
„Es gibt viele Mythen wodurch Mücken angelockt werden“, sagt Zaune. Licht sei es nicht. Die Plagegeister folgen eher ihrer Nase. „Schweiß, das Kohlendioxid in der Atemluft, süßes Parfum und ’fettes‘ Blut zieht die Schnaken an“, weiß Zaune. Dagegen können sie laut Ottmar Hurler Düfte wie Zitrone oder Nelke gar nicht riechen. Hier gibt es mittlerweile sehr viele Duftkerzen, die den Abend auf der Terrasse angenehmer machen. „Lavendel und Knoblauch haben übrigens keine nachgewiesene Wirkung auf Stechmücken“, sagt Zaune. Zur Not greift man einfach zur Fliegenklatsche. „Allerdings ist es natürlich unmöglich, nur die Weibchen zu erledigen, denn nur die stechen – nicht die Männer“, scherzt Zaune.
Meistens lässt sich der ein oder andere Stich trotzdem nicht vermeiden. „Eigene Spucke kann helfen“, sagt Zaune, „ansonsten Fenistil-Gel und Hydrocortisonsalben“. Auch Kühlen mildere den Juckreiz und beuge eine Schwellung vor.
Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere sind betroffen, erklärt Ottmar Hurler. „Eine große Gefahr stellt auch die Blauzungenkrankheit dar, die über eine bestimmte Gattung der Stechmücke übertragen wird“, sagt Hurler. Menschen müssen sich da weniger Sorgen machen. „In den Tropen sieht das anders aus, aber bei uns sind vor allem lokale allergische Reaktionen und Lokalinfektionen der Haut das Problem“, sagt Zaune. Bei Warnzeichen wie größeren Schwellungen, Fieber oder Entzündungen solle Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. „Die Inanspruchnahme der Notaufnahme ist vor allem nachts allerdings nur sehr selten notwendig“, sagt Zaune augenzwinkernd.