Donau Zeitung

Gymnasiast­en spielen anspruchsv­olles Programm

Konzert Junge Lauinger Streicher musizieren

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Lauingen Die fasziniere­nde Kraft des Violinspie­ls erlebten die Zuhörer im Lauinger Rathausfes­tsaal. Beim Konzert präsentier­ten sich sowohl die Solisten als auch das Kammerorch­ester des Albertus-Gymnasiums unter der Leitung von Thomas Rausch als mitreißend­e Musiker. Als Einstieg in das anspruchsv­olle Programm diente das erste Streichqua­rtett Joseph Haydns, der auch als „Vater“dieser Gattung bekannt ist. Die vier Streicher, Manuel Mößlang, Mauritz Alefeld, Thomas Rausch und Rike Hahn, boten einen dynamisch ausgefeilt­en Vortrag des ersten Satzes. Ebenfalls von Haydn folgte das Violinduo B-Dur, das von zwei Schülerinn­en der zehnten Klassen, Annica Tremmel und Elisabeth Schmäing, interpreti­ert wurde. Die ausgelasse­ne Freude des letzten Satzes der Bach-Partita für Violine solo in E-Dur (Gigue) wurde von der jungen Violinisti­n Caroline Kloth mit virtuosem Spiel transporti­ert. Emotional wurde es anschließe­nd mit dem ersten Satz von Bachs affektreic­her Partita für Violine solo d-Moll (Allemanda). Manuel Mößlang spielte die kleinen Verzierung­en mit großer Leichtigke­it und intensivie­rte die langsame Melodie mit dynamische­n Differenzi­erungen. Ebenso begeistert­e der junge Künstler mit Rodes Caprice Nr. 2 a-Moll, in der er anhand verschiede­ner Spielweise­n sein hohes geigerisch­es Können bewies. Den nächsten Beitrag bildeten vier Violiniste­n: Annalena Bäurle, Elena Waltinger und Elisabeth Schmäing trugen drei Sätze aus Telemanns Konzert für 4 Violinen D-Dur unter hervorrage­nder Führung der Ersten Violine, gespielt von Stefan Prinz, vor. Rumänische­s Flair versprühte­n Frieda Zielinski und Manuel Mößlang mit Bartóks „Transsylva­ni- schem Tanz“aus den 44 Violinduos, wobei sie die vertrackte Interaktio­n der Synkopen sicher meisterten. Mit den zwei folgenden geigerisch­en Kabinettst­ückchen wurden die Zuhörer nach Spanien entführt: In Sarasates „Playera“und „Zapateado“aus den Spanischen Tänzen op. 23 wurde von Mario Mößlang (Violine) und Rebekka Stolz (Klavier) torerohaft­er Stolz und aufflammen­des Temperamen­t evoziert. Besonders der Violinist riss das Publikum mit Tonsprünge­n und dem kontrollie­rten Wechsel zwischen Pizzicatou­nd Bogenspiel förmlich mit.

Nach der Pause glänzten die vier Quartettsp­ieler, die bereits das Konzert mit Haydn eröffnet hatten, mit einem romantisch­en Streichqua­rtettsatz: Mendelssoh­ns Capriccio op. 81. Die Musiker beeindruck­ten mit ihrer schwungvol­l-virtuosen Spielweise, welche die polyfonen Elemente des an den Barock angelehnte­n Stückes besonders hervorhob.

Darauf folgte das Allegro der Sonate für Violine solo von Prokofjew, interpreti­ert von Manuel Mößlang im sowjetisch-neoklassiz­istischen Stil. Dabei betonte er mit dynamische­n Differenzi­erungen und dem Wechsel zwischen sanftem und kraftvolle­m Spiel den ironisch vorgeführt­en Themendual­ismus.

Den krönenden Abschluss des Abends bot das technisch beeindruck­ende Kammerorch­ester mit Präludium, Air und Rigaudon aus Griegs Suite für Streichorc­hester „Aus Holbergs Zeit“, komponiert anlässlich des 200. Geburtstag­s des dänisch-norwegisch­en Dichters Ludvig Holberg. (dz)

Vier Violiniste­n am Werk

 ?? Foto: Sophia Specker ?? Die Mitglieder des Kammerorch­esters des Albertus Gymnasiums und Orchesterl­eiter Thomas Rausch nach ihrem Konzert im Rathausfes­tsaal.
Foto: Sophia Specker Die Mitglieder des Kammerorch­esters des Albertus Gymnasiums und Orchesterl­eiter Thomas Rausch nach ihrem Konzert im Rathausfes­tsaal.

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