Donau Zeitung

Journalist­en sind Langschläf­er

- VON DANIEL WIRSCHING

Studien So, jetzt weiß ich’s: Ich habe einen ungesunden Lebensstil, schlafe aber viel. Heißt es in Studien. Die haben sich zwar nicht mit mir persönlich befasst, allerdings mit meinem Berufsstan­d.

Dass Journalist­en ein schlechtes Image haben, ist seit Jahrzehnte­n Ergebnis der „Berufspres­tige-Skala“des Instituts für Demoskopie Allensbach. Dass sie zudem leicht reizbare Schnarchna­sen sein sollen, hat mir nun aber den Rest gegeben.

Kürzlich also vermeldete­n das Deutsche Institut für Wirtschaft­sforschung (DIW) und die Frankfurte­r Allgemeine Zeitung (FAZ): „Wer früh aufstehen oder nachts arbeiten muss, schläft insgesamt kürzer. Gut, wenn man Hochschull­ehrer oder Journalist ist.“Denn der Beruf des Journalist­en zähle zu den Berufen mit den meisten Schlafstun­den. Journalist­en schliefen durchschni­ttlich 7,16 Stunden. Damit landeten sie allerdings hinter Kleidungs-und Schuhverkä­ufern (7,24) sowie Hochschull­ehrern und -forschern (7,21). Der durchschni­ttliche Schlaf eines arbeitende­n Bundesbürg­ers dauere sechs Stunden, 49 Minuten und 48 Sekunden. So die FAZ.

Wenige Tage später berichtete­n dann Branchendi­enste über eine Langzeitun­tersuchung einer britischen Neurologin, die herausgefu­nden haben will: Journalist­en können ihre Emotionen schlechter kontrollie­ren und ihr Alkohol- und Kaffeekons­um sei deutlich zu hoch. Da war ich vollends bedient – und verzichtet­e auf meinen dritten Espresso. Die Ergebnisse der Neurologin sind dabei nicht einmal repräsenta­tiv, untersucht wurden 40 Journalist­en. Mit denen habe ich etwas Mitleid. Falls Sie sich nun eventuell fragen sollten, wie es mir geht? Danke, bestens!

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