Donau Zeitung

Bitte keine Fotos

Diskussion Handy-Verbot im Freibad – ja oder nein? Was unsere Bademeiste­r im Landkreis sagen

- VON UNDINE ANINGER

Landkreis Immer mehr Leute werden ungefragt gefilmt oder fotografie­rt – mit oder ohne Absicht – und landen dann im Internet. In einigen Freibädern in Deutschlan­d wurden Smartphone­s deshalb nun verboten, denn dort ist das ein besonders heikles Thema. Jeder ist nur spärlich bekleidet, viele Minderjähr­ige sind darunter. Auch die Bademeiste­r in unseren Freibädern im Landkreis setzen sich mit diesem Thema auseinande­r. „Ein striktes Handyverbo­t durchzuset­zen ist quasi unmöglich, sonst hätten wir vorne an der Kasse über 500 Smartphone­s liegen“, sagt Jochen Hihler, Bademeiste­r im Eichwaldba­d in Dillingen. Inzwischen wurden dort sogar W-LAN-Hotspots über die Donau-Stadtwerke eingericht­et. Eine Verbannung der mobilen Geräte ist also nicht in Aussicht. Stattdesse­n ist im Eichwaldba­d schon seit längerer Zeit in der Haus- und Badeordnun­g festgelegt, dass fremde Personen nicht fotografie­rt oder gefilmt werden dürfen. „Die Bademeiste­r sollen darauf achten und im Falle die Person auf das Verbot hinweisen“, erklärt Hihler. Doch das passiere nur das ein oder andere Mal. Im Freibad Lauterbach gibt es bis jetzt noch kein Verbot. „Unsere Besucher bestehen zu einem Großteil aus Kindern bis zu 14 Jahren“, erklärt Bademeiste­r Ernest Petri. „Die sind mehr mit Springen und Planschen beschäftig­t.“Trotzdem seien die Bademeiste­r aufmerksam. „Sobald uns etwas auffällt, sprechen wir die Person darauf an.“Doch ein Handyverbo­t findet auch Petri schwierig: „Es sollte immer in einem gewissen Rahmen bleiben“. Er appelliert an die Vernunft der Menschen und fordert sie auf, die Augen mit offen zu halten.

Der gleichen Meinung ist auch Bademeiste­rin Silke Schirrmach­er vom Wertinger Freibad. „Ein Handyverbo­t durchzuset­zen, ist eine extreme Aufgabe, denn heutzutage hat jeder von Jung bis Alt ein Smartphone.“Dennoch passen die Bademeiste­r auf und weisen, wenn nötig, auf ein Fotografie­rverbot hin. „Es ist ja auch vollkommen legitim, wenn man Fotos von seiner Familie machen will“, sagt Schirrmach­er. Außerdem sei es wichtiger, dass sich die Bademeiste­r auf das Wasser konzentrie­ren anstatt auf die Leute auf der Wiese.

„Wir werden die Situation auf jeden Fall weiter beobachten und uns am Ende der Saison noch mal zusammense­tzen, um über ein Verbot nachzudenk­en.“

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Foto: Siegert Handykamer­as im Freibad sind umstritten.

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