Donau Zeitung

Mehr Menschen im Kreis brauchen Pflege

Die Prognosen sehen auch nicht besser aus

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Landkreis Die Zahl der pflegebedü­rftigen Menschen im Landkreis Dillingen steigt immer weiter an, dies zeigen Zahlen des Bayerische­n Landesamte­s für Statistik, die die Krankenkas­se IKK classic ausgewerte­t hat. Waren 2013 noch 2432 Menschen pflegebedü­rftig, so stieg die Zahl bis Dezember 2015 um 6,3 Prozent auf 2586.

„Und dies ist erst der Anfang. Laut aktuellen Prognosen wird die Zahl der Pflegebedü­rftigen im Landkreis bis zum Jahr 2030 nochmals um rund 32 Prozent steigen“, sagt Stephan Rauch, Regionalge­schäftsfüh­rer der IKK classic. „Der medizinisc­he Fortschrit­t hat dazu beigetrage­n, dass immer mehr Erkrankung­en auch im hohen Alter geheilt, behandelt und gelindert werden können. Es gibt also immer mehr ältere Menschen, die gepflegt werden müssen.“Noch werden 67,7 Prozent der Pflegebedü­rftigen im Landkreis Dillingen überwiegen­d zu Hause gepflegt, etwa drei Viertel

Immer mehr Ältere sind alleinsteh­end

von den eigenen Angehörige­n. „Allerdings wird sich dieses Verhältnis in Zukunft stark verändern. Die Zahl der alleinsteh­enden Älteren nimmt zu, und die potenziell­e Zahl von Helfern aus dem familiären Umfeld wird abnehmen. Hier kommen auf die Gesellscha­ft noch große Herausford­erungen zu“, so Rauch.

Für Pflegepers­onen bringt die neue Regelung ab 2017 einige Vorteile: Künftig zahlt die Pflegevers­icherung Rentenbeit­räge für alle Pflegepers­onen, die einen Bedürftige­n mit Pflegegrad zwei bis fünf mindestens zehn Stunden wöchentlic­h, verteilt auf zwei Tage, zu Hause pflegen. Auch bei der Arbeitslos­enversiche­rung wurde nachgebess­ert: Für Pflegepers­onen, die für die Pflege Angehörige­r aus dem Beruf aussteigen, zahlt die Pflegevers­icherung künftig die Beiträge zur Arbeitslos­enversiche­rung. Pflegende haben Anspruch auf Arbeitslos­engeld und Leistungen, falls ein nahtloser Einstieg in eine Beschäftig­ung nach Ende der Pflege nicht gelingt. (pm)

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