Dillingen hat Sogwirkung
Diese Woche
Dillingen zieht an. So lautet der Werbeslogan, mit dem Ratsmitglieder immer wieder gerne die Entwicklung der Kreisstadt feiern – bis zur Unerträglichkeit. Es ist aber schon etwas Wahres dran. Dillingen hat im Landkreis in der Tat eine Sogwirkung. Und in dieser Woche gab es noch einmal kräftig Rückenwind bei dieser Entwicklung.
Zwei gute Nachrichten innerhalb von drei Tagen, das ist nicht alltäglich. Die Industrie- und Handelskammer hat am Dienstag entschieden, das Haus der Wirtschaft Nordschwaben in Dillingen zu errichten. Andere Kommunen, zum Beispiel Höchstädt, haben den Kürzeren gezogen. Für die Auslastung des Höchstädter Schlosses wäre das regionale Bildungszentrum der IHK-Akademie nicht schlecht gewesen. Die Wirtschaftsvertreter in der Region haben aber von Anfang an dazu tendiert, das Haus der Wirtschaft in der Kreisstadt zu errichten. Der vorgesehene Standort in der Nähe des Bahnhofs neben dem von der Stadt geplanten Parkhaus hat viele Vorteile. Und wenn es darum geht, auch Fachkräfte aus Westschwaben zu Fortbildung in den Landkreis zu holen, liegt Dillingen strategisch günstiger als Höchstädt.
Am Donnerstag hat Dillingen erneut einen wichtigen Schritt bei seiner Entwicklung getan: Zusammen mit Lauingen wird die Stadt als Oberzentrum im Landesentwicklungsplan eingestuft. Im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags fiel diese Entscheidung. Das bringt zunächst einmal keine einzige neue Einrichtung in die Kreisstadt und nach Lauingen. Es schafft aber Handlungsspielraum bei der Ansiedelung neuer Institutionen und Unternehmen. In Oberzentren etwa sind größere Gewerbeansiedelungen möglich als in Mittelzentren. Sie sollen über besondere Warenhäuser, Fach- und Hochschulen, Theater und Regionalbehörden verfügen. Im Fall von Dillingen und Lauingen ist die Einstufung als Oberzentrum auch eine Image-Geschichte. Wenn umliegende Städte wie Donauwörth, Nördlingen, Günzburg und Leipheim diese Einstufung bekommen, sollten Dillingen und Lauingen mitziehen können.