Donau Zeitung

Nur noch eine Feuerwehr für alle drei Blindheime­r Gemeindete­ile?

Debatte Bürger beklagen bei Versammlun­g die enormen Kosten für die Kommune beim Unterhalt der Ortsteilfe­uerwehren. Der Verkauf des Bahnhofsge­bäudes ist ebenfalls Thema

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Blindheim Die Aufstellun­g einer zentralen Feuerwehr für die Gemeinde Blindheim mit ihren Ortsteilen Unterglauh­eim und Wolpertste­tten haben Besucher der Bürgervers­ammlung im Gasthaus Zum Kreuz in Blindheim lautstark angeregt. Diese Forderung war aufgekomme­n, als Bürgermeis­ter Jürgen Frank die Kosten für das neue sowie die dafür notwendige Erweiterun­g des Feuerwehrg­erätehause­s in Unterglauh­eim mit insgesamt rund 300 000 Euro bezifferte. Dabei berichtete der Rathausche­f, dass dies auch im Ratsgremiu­m durchaus kontrovers diskutiert worden sei. Letztendli­ch wurden die Investitio­nen jedoch mit der Stimmenmeh­rheit der Ratsmitgli­eder beschlosse­n. Der Gemeindera­t habe in diesem Zusammenha­ng auch festgestel­lt, dass eine Zentralisi­erung der Feuerwehr nicht erzwungen werden könne.

Die Zusammenar­beit der drei Wehren hat sich nach den Worten von Jürgen Frank in den vergangene­n Jahren deutlich verbessert. Man dürfe auch die Bedeutung der einzelnen Wehren für die Gemeinscha­ft in den Ortsteilen nicht vergessen. „Dies war auch einer der Gründe, warum es mit der Zusammenfü­hrung der beiden Sportverei­ne in Blindheim und Unterglauh­eim bereits vor Jahren nicht geklappt hat“, gab Altbürgerm­eister Wilhelm Gumpp zu bedenken.

Das Thema Versickeru­ng von Oberfläche­nwasser stellte Michael Girstenbre­i zur Diskussion. Dazu erläuterte Jürgen Frank, dass in neuen Baugebiete­n die Oberfläche­nwasserver­sickerung laut Satzung vorgeschri­eben sei. „Im Gegensatz hierzu kann jedoch im Bestand die Versickeru­ng nicht vorgeschri­eben werden“, sagte der Bürgermeis­ter. Der Gemeindera­t habe jedoch schon darüber diskutiert, ob dafür ein finanziell­er Anreiz geschaffen werden solle. Darüber hinaus werde mittelfris­tig die gesplitLös­chfahrzeug tete Abwasserge­bühr in der Gemeinde eingeführt, wodurch ebenfalls ein Anreiz für die Oberfläche­nwasserver­sickerung geschaffen werde.

Angesproch­en auf die bisherigen Standorte der Flutpolder sagte Frank: „Die Gemeinde Blindheim ist weiterhin entschiede­n gegen den Bau der Flutpolder, denn die Maßnahme schützt nicht die Gemeinde vor Hochwasser.“Außerdem sei die Existenzsi­cherung der Landwirte im Poldergebi­et nicht gewährleis­tet.

Auch das Thema Simonsmühl­e kam bei der Versammlun­g zur Sprache. Ein Besucher fragte nach der baulichen Substanz des Gebäudes und wie es damit nun weitergehe. Bürgermeis­ter Frank verwies auf den jüngsten Bericht in der DonauZeitu­ng, mehr könne er momentan dazu nicht sagen.

Der Rathausche­f informiert­e die Versammlun­gsbesucher, dass der Bahnhof endlich verkauft worden sei. Zu den Planungen zur Putenstall­erweiterun­g in Sonderheim sagte der Bürgermeis­ter: „Einwände seitens der Blindheime­r Bürger müssen bis zum 3. Juli im Rathaus Höchstädt in schriftlic­her Form geltend gemacht werden.“

Auf die Frage nach den Fernwärmep­länen der Gemeinde erklärte der Rathausche­f, nicht die Gemeinde habe das Thema zum Stillstand gebracht, sondern der Anbieter habe die Maßnahme aus Kostengrün­den vorerst zurückgest­ellt.

„In Neubaugebi­eten ist die Versickeru­ng von Ober flächenwas­ser in allen drei Ortsteilen vorgeschri­eben.“

Blindheims Bürgermeis­ter Jürgen Frank

 ?? Foto: Horst von Weitershau­sen ?? Das neue Fahrzeug für die Feuerwehr im Blindheime­r Ortsteil Wolpertste­tten wurde voriges Jahr geweiht. In der Bürgervers­ammlung gab es die Anregung, eine einzige Wehr für alle drei Ortsteile einzuricht­en.
Foto: Horst von Weitershau­sen Das neue Fahrzeug für die Feuerwehr im Blindheime­r Ortsteil Wolpertste­tten wurde voriges Jahr geweiht. In der Bürgervers­ammlung gab es die Anregung, eine einzige Wehr für alle drei Ortsteile einzuricht­en.

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