Die letzten Lauinger Genies der 90er
Feier 77 Schüler haben am Albertus-Gymnasium ihr Abitur bestanden. Zwei davon verabschieden sich mit einem gelungenen Auftritt
Lauingen Eindrucksvoll haben Laura Thiel und Alexander Sporer bei der Verabschiedung der Abiturienten bewiesen, was sie während ihrer Schulzeit alles gelernt haben. Sie können sogar das Alphabet rückwärts aufsagen, sagten die beiden mit einem Augenzwinkern.
In der ersten Klassen begann das Zittern… Buchstabe für Buchstabe erzählten sie von der Schulzeit der diesjährigen Q 12 des Albertus-Gymnasiums. Und was R wie Referate betrifft: „Da dachten wir, die Lehrer wollen kreative Präsentationen sehen, wenn man aber mit Deo auf ein Pult sprüht und das dann anzündet, passt das auch wieder nicht“, sagte Alexander und lachte.
Eine wichtige Stelle im Alphabet war für die beiden Absolventen der Dank. Der galt allen Lehrern, die sie mit der Zeit immer mehr zu schätzen gelernt haben, den Oberstufenkoordinatoren Almut Kennel und Stephan Mößnang, und der Schule im Ganzen. Denn ihren nachfolgenden Generationen wollten die „letzten Genies der 90er“– so nennt sich der Jahrgang 1999 – einen Teil hinterlassen. Ihr Geschenk ist eine Couch „Abitur 2017“, vom ganzen Jahrgang unterschrieben.
Die 77 Abiturienten feierten ihren Abschied erstmals in der Lauinger Stadthalle. Nicht nur, weil viele Verwandte und Freunde dabei sein wollten, sondern auch, weil die Anzahl der Absolventen selbst immer größer wird. Fast die Hälfte aller 18- bis 21-Jährigen macht inzwischen in Bayern die allgemeine Hochschulreife, berichtete Hartmut Beckert, Vorsitzender des Fördervereins. Nebenbei gibt er den Absolventen auch noch mit einem Augenzwinkern auf den Weg, dank dem G8 hätten sich ihre Eltern immerhin viel Geld gespart – sofern die „Chillphase“nach dem Abi nicht allzu lang wird.
Der stellvertretende Landrat Alfred Schneid richtet sich mit einer kleinen Aufforderung an die Absolventen: Sie sollten etwas tun für die Gemeinschaft, in der sie leben. Und das könnte ja nach einer Zeit im Ausland beispielsweise auch wieder der Heimatlandkreis mit seiner guten Arbeitsmarktsituation sein, meint Schneid. Bürgermeister Wolfgang Schenk, der 1978 selbst sein Abitur am Albertus-Gymnasium machte, nahm wieder etwas Druck raus, indem er sagte: „Ich habe gesehen, einige von euch waren bei der Abschlussfahrt segeln. Das ist ein guter Vergleich, denn wie beim Segeln, so kann man auch im Leben manchmal vielleicht nicht den direkten Weg nehmen. Trotzdem sollte man an seinem Ziel festhalten.“
Der Jahrgang brachte es auf einen Abischnitt von 2,21. Damit liegen die Lauinger über dem Bayerndurchschnitt des vergangenen Jahres. Vier Schüler schlossen mit der Bestnote 1,0 ab: Felix Müller, Laura Thiel, Jonas Schwertberger und Sarah Stolz.
Bevor weitere Schüler von Schulleiter Hans Lautenbacher, dem Elternbeirat und dem Förderverein für besondere Leistungen geehrt wurden, nutzte Landtagsabgeordneter Georg Winter die rot geschmückte Bühne für einen Wahlkampfkommentar – wie auch am Sailer in Dillingen. Demnach wäre er froh, wenn junge Leute aus der Schule kämen, die Lesen und Schreiben gelernt haben und sich Unterschriftenlisten zum Hochwasserschutz durchlesen können, bevor sie „einfach etwas unterschreiben“.