Ein Niederbayer bringt sein Publikum in Schloss Haunsheim zum Staunen
Kabarett Martin Frank zieht die Besucher im Gewölbekeller mit seinem frech charmanten Gastspiel „Alles ein bisschen anders“in seinen Bann
Haunsheim In der Vorankündigung zu seinem Gastspiel im Gewölbekeller von Haunsheim wurde nicht zuviel versprochen. Erst 25 Jahre alt, ist Martin Frank bereits ein großes satirisches Talent.
Mit seinem Programm „Alles ein bisschen anders“begeistert der Niederbayer auch das Publikum im beinahe ausverkauften Gewölbekeller von Schloss Haunsheim. Aufgewachsen auf einem Bauernhof im Bayerischen Wald und nach strengen Regeln und sehr anständig von seiner Oma erzogen, hat er den Sprung in die Großstadt München gewagt. Hier will er seinen Traum, Schauspieler und Opernsänger zu werden, endlich wahr werden las- sen. Aber es prallen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander. Klar war während des über zweistündigen Programms nicht immer alles ganz ernst gemeint. Doch spricht er mit seinem Programm sehr viele realistische Themen im Verhältnis zwischen Stadt- und Landbevölkerung an.
So sei beispielsweise ein „Grüß Gott“auf dem Land selbstverständlich, denn dort wird beinahe jeder gegrüßt. Eine Höflichkeitsform, die bei der U-Bahn-Fahrt des Kabarettisten jedoch zu mehr als irritierenden Szenen führt. Martin Frank versteht es, das kabarett-erfahrene Publikum in Haunsheim zu begeistern und zu unterhalten. Denn der junge Mann auf der Bühne im Gewölbekeller serviert seine Gags nicht platt und auf kurze Lacher programmiert, sondern das Publikum stellt fest: „Ja das stimmt, die Menschen sind und verhalten sich tatsächlich so.“Da dürfen auch nicht seine Erfahrungen als ‚Landei‘ in der Großstadt, als SchauspielNeuling in der Künstlerszene Münchens rund um den Luftkurort „Marienplatz“fehlen. Diese Erfahrungen verpackt er perfekt zu einem hintersinnigen Wortkabarett, in dem das Leben an der Seite seiner Oma nicht fehlen darf.
Der Niederbayer zeigt aber auch, was er noch drauf hat: klassischen Ariengesang. Das Publikum dankte ihm mit tosendem Beifall. Ohne Zugabe durfte der Jungkabarettist die Bühne im Gewölbekeller nicht verlassen.