Donau Zeitung

Sommer ist Fahrraddie­b Saison

Polizei Wie schützt man sein Rad davor, geklaut zu werden?

- VON KATRIN REIF

Landkreis Vor den Schulen, Freibädern und an den Badeseen der Region warten im Sommer etliche Fahrräder darauf, dass ihre Besitzer sie wieder besteigen. Doch immer wieder passiert es, dass sich in der Zwischenze­it jemand anders bedient… Polizisten geben Tipps, die dabei helfen, das Rad besser vor Dieben zu schützen.

Mittwoch, kurz nach Mitternach­t. Eine 63-Jährige meldet sich bei der Polizei. Ihr Fahrrad ist soeben aus einem Hof in der Adalbert-Stifter-Straße in Lauingen gestohlen worden. Bei ihrem Rad handele es sich um ein hochwertig­es Damenrad der Marke Pegasus.

Die Polizei bricht sofort auf und findet den Dieb in Tatortnähe. Bei dem Dieb handelt es sich um einen 20-jährigen polnischen Staatsange­hörigen ohne festen Wohnsitz in Deutschlan­d. Nach Rücksprach­e mit der Staatsanwa­ltschaft Augsburg wird der Täter heute zur Prüfung der Haftfrage dem Ermittlung­srichter vorgeführt. Ob der 20-Jährige für weitere Fahrraddie­bstähle infrage kommt, muss laut Polizei noch abgeklärt werden.

Ob es im Landkreis tatsächlic­h Banden gibt, die organisier­t Fahrräder stehlen, kann Manfred Wiedemann von der Polizeiins­pektion Dillingen nicht genau sagen. Was das Motiv betrifft, so gebe es alles. „Manche brauchen schnell ein Rad als Fortbewegu­ngsmittel von A nach B, andere suchen gezielt nach hoher Qualität, um das ganze Rad oder Teile ins Ausland zu verkaufen“, erklärt er.

Am Dienstag zwischen 17 und 19 Uhr wurde in Dillingen an der Sebastian-Kneipp-Halle ein Fahrrad gestohlen. Die Beschreibu­ng: Marke Rixe, Farbe Schwarz, Typ Outback. Das Rad war sogar mittels eines Zahlenschl­osses gesichert.

„Schloss ist nicht gleich Schloss“, erklärt Wiedemann. Vor allem bei Zahlenschl­össern gelte Vorsicht. Wenn diese sehr billig seien, könne es sein, dass man mit ein bisschen Übung spüren kann, bei welcher Ziffer der Mechanismu­s einrastet. „Ein solches Schloss sollte einen gewissen Standard haben – und das kostet eben.“Nicht nur der Schließmec­hanismus, sondern auch das Seil des Schlosses kann der Knackpunkt sein. Beim Kauf sollte man dem Polizisten zufolge darauf achten, dass es nicht zu dünn ist. Einen Wermutstro­pfen gibt es trotzdem: „Wer gezielt und mit schwerem Gerät vorgeht, kann die meisten Schlösser schaffen.“

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Art, wie man ein Schloss anbringt. Hierzu sagt der Polizist: „Das Rad sollte immer irgendwo festgemach­t sein und das Schloss sollte am besten den Rahmen umschließe­n, nicht nur das Vorderrad.“

In Wertingen komme es derzeit zwar nicht gehäuft zu Fahrraddie­bstählen, dennoch sind sich die Beamten aus Dillingen und Wertingen darin einig, dass Fahrradbes­itzer vorsorglic­h immer ein paar Dokumente haben sollten, die der Polizei im Ernstfall bei der Fahndung nach dem gestohlene­n Fahrrad helfen: ein Foto, einen Fahrradpas­s, die Rahmenoder Individual­nummer, und wenn möglich auch noch die Rechnung.

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