Sommer ist Fahrraddieb Saison
Polizei Wie schützt man sein Rad davor, geklaut zu werden?
Landkreis Vor den Schulen, Freibädern und an den Badeseen der Region warten im Sommer etliche Fahrräder darauf, dass ihre Besitzer sie wieder besteigen. Doch immer wieder passiert es, dass sich in der Zwischenzeit jemand anders bedient… Polizisten geben Tipps, die dabei helfen, das Rad besser vor Dieben zu schützen.
Mittwoch, kurz nach Mitternacht. Eine 63-Jährige meldet sich bei der Polizei. Ihr Fahrrad ist soeben aus einem Hof in der Adalbert-Stifter-Straße in Lauingen gestohlen worden. Bei ihrem Rad handele es sich um ein hochwertiges Damenrad der Marke Pegasus.
Die Polizei bricht sofort auf und findet den Dieb in Tatortnähe. Bei dem Dieb handelt es sich um einen 20-jährigen polnischen Staatsangehörigen ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Augsburg wird der Täter heute zur Prüfung der Haftfrage dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Ob der 20-Jährige für weitere Fahrraddiebstähle infrage kommt, muss laut Polizei noch abgeklärt werden.
Ob es im Landkreis tatsächlich Banden gibt, die organisiert Fahrräder stehlen, kann Manfred Wiedemann von der Polizeiinspektion Dillingen nicht genau sagen. Was das Motiv betrifft, so gebe es alles. „Manche brauchen schnell ein Rad als Fortbewegungsmittel von A nach B, andere suchen gezielt nach hoher Qualität, um das ganze Rad oder Teile ins Ausland zu verkaufen“, erklärt er.
Am Dienstag zwischen 17 und 19 Uhr wurde in Dillingen an der Sebastian-Kneipp-Halle ein Fahrrad gestohlen. Die Beschreibung: Marke Rixe, Farbe Schwarz, Typ Outback. Das Rad war sogar mittels eines Zahlenschlosses gesichert.
„Schloss ist nicht gleich Schloss“, erklärt Wiedemann. Vor allem bei Zahlenschlössern gelte Vorsicht. Wenn diese sehr billig seien, könne es sein, dass man mit ein bisschen Übung spüren kann, bei welcher Ziffer der Mechanismus einrastet. „Ein solches Schloss sollte einen gewissen Standard haben – und das kostet eben.“Nicht nur der Schließmechanismus, sondern auch das Seil des Schlosses kann der Knackpunkt sein. Beim Kauf sollte man dem Polizisten zufolge darauf achten, dass es nicht zu dünn ist. Einen Wermutstropfen gibt es trotzdem: „Wer gezielt und mit schwerem Gerät vorgeht, kann die meisten Schlösser schaffen.“
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Art, wie man ein Schloss anbringt. Hierzu sagt der Polizist: „Das Rad sollte immer irgendwo festgemacht sein und das Schloss sollte am besten den Rahmen umschließen, nicht nur das Vorderrad.“
In Wertingen komme es derzeit zwar nicht gehäuft zu Fahrraddiebstählen, dennoch sind sich die Beamten aus Dillingen und Wertingen darin einig, dass Fahrradbesitzer vorsorglich immer ein paar Dokumente haben sollten, die der Polizei im Ernstfall bei der Fahndung nach dem gestohlenen Fahrrad helfen: ein Foto, einen Fahrradpass, die Rahmenoder Individualnummer, und wenn möglich auch noch die Rechnung.