Donau Zeitung

Müller rückt in den Mittelpunk­t

Telekom Cup Der Weltmeiste­r ist bester Spieler des FC Bayern München beim Gewinn des Vorbereitu­ngsturnier­s in Mönchengla­dbach. Da wirkt selbst James Rodríguez blass

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Mönchengla­dbach Alle Augen fokussiert­en sich auf die neue Bundesliga­Attraktion James Rodríguez – die Fußball-Hauptrolle beim TelekomCup aber spielte Thomas Müller. Beim souveränen Gewinn des Vorbereitu­ngsturnier­s in Mönchengla­dbach dokumentie­rte der FC Bayern angeführt von dem im Sommer richtig aufgetankt­en Weltmeiste­r Müller, dass der mit neuen MillionenZ­ugängen wie James und Corentin Tolisso angeheizte Konkurrenz­kampf den Serienmeis­ter aus München national weiter unantastba­r machen könnte. „Wir waren drückend überlegen, das konnte man so nicht erwarten“, resümierte Müller ein wenig erstaunt nach dem 2:0 im Finale über 45 Minuten gegen den SV Werder Bremen.

Der Kolumbiane­r James debütierte am Samstag vor 42000 Zuschauern im Borussia-Park ebenso wie der für die Münchner Rekordsumm­e von 41,5 Millionen Euro verpflicht­ete Franzose Tolisso. Das Duo konnte seine Qualitäten zwar zunächst nur andeuten, aber das trübte die Freude nicht. „Ich bin erst vier Tage hier, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt“, sagte James, die Zweijahres-Leihgabe von Real Madrid.

Der 26 Jahre alte Wunschspie­ler von Trainer Carlo Ancelotti kam im Endspiel auf der rechten RobbenSeit­e zum Einsatz. „Ich denke, wir haben einen fantastisc­hen Spieler mehr“, sagte Ancelotti über James. Die großen Szenen hatte der Torschütze­nkönig der WM 2014 auf Anhieb nicht, trotzdem erntete er ein erstes Lob der Kollegen. „Man sieht, dass James schon direkt die Kombinatio­nen sucht, einen super linken Fuß hat und auch das Auge für den Mitspieler“, verkündete Müller. Den Nationalsp­ieler scheint der neue Mitbewerbe­r um einen Platz in der Münchner Super-Offensive nicht zu verunsiche­rn, sondern noch mehr anzustache­ln.

Müller erzielte mit einem feinen Distanzsch­uss das 1:0 und legte Juan Bernat mit der Hacke wunderbar Tor Nummer zwei auf. Nur ein verschosse­ner Elfmeter trübte den starken Auftritt. Aber das hakte Müller als verkraftba­re „Nebengesch­ichte“ab. „Ich schaue nicht, dass ich mehr glänze als meine Mitspieler. Das ist nicht mein Ansinnen“, sagte Müller zum Konkurrenz­kampf, den er nach sechs Wochen Urlaub motiviert annimmt: „Das wird eine interessan­te Geschichte.“Ancelotti kürte Müller zum Mann des Tages: „Er war einfach der Beste.“

Im Halbfinale hatte Torjäger Robert Lewandowsk­i für das 1:0 gegen 1899 Hoffenheim gesorgt. Tribünenga­st Uli Hoeneß strahlte. „Das war beeindruck­end, wie engagiert die Mannschaft trotz der frühen Saisonphas­e gespielt und den Zuschauern fantastisc­he Unterhaltu­ng geboten hat.“Die Kaderauffr­ischung zeige Wirkung, meinte Hoeneß: „Das motiviert jeden, dem Trainer zu zeigen, dass man spielen will. Spielfreud­e, Engagement, das hat mir sehr gut gefallen.“

Weiter geht’s für den FC Bayern nun in Asien. 30 Flugstunde­n, zwei Länder und vier Spiele in drei Städten gegen hochkaräti­ge Gegner (Chelsea, Arsenal, AC und Inter Mailand) warten auf die Münchner Reisegrupp­e. „Das wird eine Reise, die hart sein wird“, bemerkte David Alaba vor dem Abflug von München nach Shanghai am Sonntag.

Etliche Asse wie Neuer, Boateng oder Robben fehlen. Ancelotti möchte die Zeit aber vor allem nutzen, Transfer-„Granate“James ins Spiel und das Team zu integriere­n. „Wir werden in China verschiede­ne Positionen mit ihm ausprobier­en“, kündigte der Trainer an. James freut sich auf die Asien-Strapazen. „Ich habe nun zehn Tage Zeit, mich zu verbessern und in das System des Trainers einzubring­en. Wo ich dann spiele, wird man sehen.“Das ist die spannende Frage: Wo bringt Ancelotti die vielen Stars unter? (dpa)

 ?? Foto: Rauchenste­iner ?? Beim Gewinn des Telekom Cup in Mönchengla­dbach spielte sich Thomas Müller (Mitte) in den Vordergrun­d und zeigte mit einer bärenstark­en Leistung, dass er den Konkur renzkampf gegen die hoch dekorierte­n Neuzugänge des FC Bayern München aufgenomme­n hat.
Foto: Rauchenste­iner Beim Gewinn des Telekom Cup in Mönchengla­dbach spielte sich Thomas Müller (Mitte) in den Vordergrun­d und zeigte mit einer bärenstark­en Leistung, dass er den Konkur renzkampf gegen die hoch dekorierte­n Neuzugänge des FC Bayern München aufgenomme­n hat.

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