Donau Zeitung

Der Begriff Bayernplan täuscht

Kommentar

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Die Eigentümli­chkeiten des neuen Bayernplan­s der CSU lassen sich nur mit seiner Vorgeschic­hte erklären. Erstmals gab es den Bayernplan im Jahr 2013, in dem sowohl der Bundestag als auch der bayerische Landtag neu gewählt wurden. Die CSU wollte ihre Positionen zur Bundes- und Landespoli­tik und ihre Unterschie­de zur Schwesterp­artei CDU kompakt darstellen. Das waren unter anderem die Forderunge­n nach einer PkwMaut für Ausländer und einer bundesweit­en Volksbefra­gung. Dieses Mal dokumentie­rt der Bayernplan im Kern nur das Festhalten der CSU an der Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtling­e, die von der CDU abgelehnt wird.

Und anders als 2013 ist der Bayernplan auch kein Plan für Bayern mehr. CSU-Chef Horst Seehofer hat schon eingestand­en, dass vor der Landtagswa­hl 2018 in Bayern erst noch ein Wahlprogra­mm der CSU ausgearbei­tet werden muss. Die Gründe liegen auf der Hand.

Zum einen kann nicht einmal die CSU schon mehr als ein Jahr vor einer Wahl präzise festlegen, was sie plant zu tun. Zum anderen könnte der Bayernplan 2017 Forderunge­n enthalten, die nur im Bund, aber eben nicht in Bayern durchzuset­zen sind. Kurz gesagt: Die CSU kann 2018 in Bayern schlecht mit der Forderung nach einer Obergrenze antreten, wenn sie es im Jahr 2017 nach der Wahl nicht geschafft hat, diese Forderung auch durchzuset­zen. Die einzige Botschaft des Bayernplan­s also lautet: Wir sind ein bisschen anders als die CDU.

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