Donau Zeitung

Das Team ist der Star

Tour Sollte Chris Froome die Rundfahrt gewinnen, verdient die Mannschaft ein Sonderlob

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La Puy en Velay Das Gelbe Trikot blieb im Koffer, die Kleidung war mit Bedacht gewählt. Chris Froome stellte sich am zweiten Ruhetag im Team-Hotel L’Ermitage im weißen Trikot seiner Sky-Mannschaft der Weltpresse. Mehr denn je hat er seinen noch sieben Begleitern den Spitzenpla­tz der Tour de France zu verdanken. Sie retten ihn, wenn er mit Materialsc­haden – wie am Sonntag – zurückfäll­t, sie schütteln mit einem Höllentemp­o im Zentralmas­siv die Konkurrenz ab oder halten sie in Schach.

„Wenn Froome die Tour gewinnt, dann weiß er, wem er danken muss“, sagte Iwan Spekenbrin­k, Chef des Konkurrent­en Sunweb. „Wir haben eine Teamstärke bewiesen, die zu unseren Gunsten ist“, formuliert­e Christian Knees sehr zurückhalt­end die eigene Dominanz. Andere sprechen vom „SkyImperiu­m“. Die L’Équipe nannte die sieben Froome-Helfer um Knees anerkennen­d „Task Force“.

Im Vierkampf gegen den Franzosen Romain Bardet (23 Sekunden zurück), den Italiener Fabio Aru (+18) und den Kolumbiane­r Rigoberto Uran (+29) kann Froome im Sekunden-Poker auf die stärkste Mannschaft bauen. „Ich bin dankbar, dass ich das Gelbe Trikot noch habe, ich hätte die Tour am Sonntag verlieren können“, sagte der dreimalige Toursieger.

Auf dem Weg nach Le Puy-enVelay hatte er die vielleicht kritischst­en Minuten auf dem Weg zum vierten Sieg durchlebt. Gerade als AG2R um den drittplatz­ierten Bardet attackiert­e, hatte Froome einen Hinterrads­chaden. Ex-Weltmeiste­r Kwiatkowsk­i stoppte sofort, gab sein Rad und montierte es blitzschne­ll in die Froome-Maschine. Die Favoriteng­ruppe war weg – ohne den Briten. Der kämpfte sich mit vereinten Kräften beim Anstieg wieder ganz nach vorne. (dpa)

Die Tour heute

Der Parcours der 16. Etappe von Le Puy en Velayer über nur 165 Ki lometer nach Romans sur Isère scheint ideal für Ausreißer. Aber auch die Sprinter, und damit der bis her fünfmal erfolgreic­he Marcel Kittel, könnten wieder zum Zug kom men. 20 und 65 Kilometer nach dem Start stehen nur zwei Anstiege der dritten und vierten Kategorie an. Die letzten 50 Kilometer der Überführun­gsetappe Richtung Al pen sind fast komplett flach. (dpa)

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Chris Froome

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