Noch zu viele „Altlasten“
Fußball Nachlese Spuren der Abstiegssaison sind beim FC Gundelfingen immer noch zu sehen. Heute steht ein Test an
Es dauerte eine Weile, bis bei Karlheinz Schabel der Ärger wieder verraucht war. Denn zur Pause schien für die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen der Auftaktsieg beim SV Cosmos Aystetten zum Greifen nahe, doch dann verspielten seine Schützlinge in Überzahl eine 2:0-Führung und mussten sich mit dem 2:2 begnügen. „Hier werden noch einige Federn lassen“, hatte der Gegner zwar den Coach überzeugt, trotzdem trauerte er der verpassten Siegchance hinterher.
„Wir tragen einfach noch zu viele Altlasten aus der Abstiegssaison mit uns herum“, versuchte sich Schabel hinterher in der spontanen Analyse. Dazu zählt das angeknackste Selbstvertrauen, weshalb beispielsweise die eingewechselten Elias Weichler, Bernd Scheu und Tiemo Reutter nicht den erhofften frischen Schwung brachten. „Im Gegenteil, es ist eher schlechter geworden“, so der Coach, der insbesondere mit Reutter haderte. Der flog 32 Minuten nach seiner Einwechslung mit Gelb-Rot vom Platz. „Das darf so einem erfahrenen Spieler einfach nicht passieren, auch wenn er in der entscheidenden Szene gestoßen wurde und deshalb mit der Hand zum Ball ging“, kritisierte Schabel, während der frustrierte Reutter wenige Meter daneben mit sich selbst haderte. „Daraus müssen wir lernen und verstehen, dass wir auch in der Landesliga in jedem Spiel einhundert Prozent bringen müssen. Sonst reicht es nicht zum Sieg“, schickt der Coach hinterher.
Sorgen bereitet den Gundelfingern, dass Manuel Müller auf jeden Fall die Ausfallliste verlängert. „Mir ist es beim Freistoß hinten reingefahren“, beschreibt der an beiden FCG-Toren beteiligte Linksfuß. Damit wird Müller auch am heutigen Dienstag nicht zum Einsatz kommen, wenn die Grün-Weißen um 19 Uhr zu Hause noch ein Testspiel gegen den SSV Ulm II einschieben. Es ist nicht die einzige Partie dieser Art, die Trainer Schabel in den nächsten Wochen anberaumt hat. „Ich will, dass alle Spieler ihre Einsatzzeiten bekommen und wir konditionell ein gleichmäßig hohes Niveau hinbekommen“, so der Coach. Doch die jüngsten Verletzungen sorgen dann eher dafür, dass eben nicht nur die vermeintlichen Reservisten gefordert sind. (wab)