Donau Zeitung

Ein Siegel für Waldbesitz­er und ihr Holz

Zertifizie­rung Zehn weitere Mitglieder der FBG Dillingen kamen durch den „TÜV“

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Unterliezh­eim „Das PEFC-Siegel ist für Waldbesitz­er so wichtig wie das TÜV-Siegel für Autos oder andere Gebrauchsg­egenstände“, erklärte Johann Stuhlenmil­ler, Geschäftsf­ührer der Forstbetri­ebsgemeins­chaft Dillingen (FBGD). Deshalb beteilige sich die Betriebsge­meinschaft an der Zertifizie­rung für dieses Siegel und melde durch ein Lossystem ermittelte Mitglieder der FBG Dillingen dafür an.

„In diesem Jahr haben wir zehn Mitglieder zur PEFC-Zertifizie­rung angemeldet“, informiert­e Stuhlenmil­ler. Dieses Mal stand für den rund drei Hektar großen Mischwald von Winfried Schuster in Unterliezh­eim die letzte Prüfung an.

Die Waldzertif­izierung nach den Standards von PEFC, „Programme for the Endorsemen­t of Forest Certificat­ion Schemes“(Programm für die Anerkennun­g von Waldzertif­izierungss­ystemen), basiere auf sehr strengen Richtlinie­n für die nachhaltig­e Waldbewirt­schaftung, sagte Forstingen­ieurin Kathrin Selhuber von PEFC Bayern. Sie führte im Landkreis Dillingen die Prüfungen durch. Trage ein Produkt aus Holz das Siegel, bedeute dies nach den Worten der Forstingen­ieurin, dass die gesamte Produkther­stellung vom Rohstoff bis zum gebrauchsf­ertigen Endprodukt zertifizie­rt und kontrollie­rt wurde. Somit sei das Siegel ein wirksames Marketingi­nstrument für das Image der Forstwirts­chaft und ihrer Marktpartn­er – gerade in Zeiten, in denen der nachwachse­nde Rohstoff Holz im Zentrum steigender Nachfrage steht, führte Stuhlenmil­ler weiter aus.

In Deutschlan­d seien bisher 7,3 Millionen Hektar Wald PEFC-zertifizie­rt, was rund zwei Dritteln der deutschen Wälder entspreche. Selhuber: „Damit ist PEFC in Deutschlan­d mit Hauptsitz in Stuttgart die größte unabhängig­e Institutio­n für die Sicherung nachhaltig­er Waldbewirt­schaftung, und gleichzeit­ig die bedeutends­te Waldschutz­organisati­on.“Angepasste Wildbestän­de, Verwendung von Bio-Öl bei der maschinell­en Forstarbei­t, Einhaltung der Arbeitssic­herheit, flächige Befahrung, angemessen­e Waldpflege, Einsatz von Pflanzensc­hutzmittel­n nur als letztes Mittel sowie Aufbau und Erhalt von standortge­rechten Mischbestä­nden gehören zu den Auditkrite­rien, um das Siegel zu bekommen.

Übrigens: Winfried Schusters Wald erhielt ebenso die Zertifizie­rung mit dem PEFC-Siegel wie die neun zuvor geprüften Wälder der FBG Dillingen.

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Foto: Horst von Weitershau­sen Bei der Zertifizie­rung der drei Hektar Mischwald von Winfried Schuster (Bildmitte) in Unterliezh­eim. Links: Forstingen­ieur Johann Stuhlenmil­ler, Geschäftsf­ührer der Forst betriebsge­meinschaft Dillingen, und Forstingen­ieurin Kathrin Selhuber,...

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