Politisch so gewollt
Kommentar
Ganz langsam nähern sich die Arbeitnehmer zwar nicht der Rente mit 67, aber der mit 65. Das zwar auch bei weitem nicht generell, aber immer statistisch betrachtet. Länger berufstätig bleiben, damit die Rente noch bezahlbar bleibt, ist seit etwa zwei Jahrzehnten ein großes politisches Ziel. Die neuen Zahlen beweisen, dass Deutschland sich in diese Richtung bewegt.
Nur auf den ersten Blick erstaunlich ist, dass offenbar die Frauen inzwischen später in Rente gehen als die Männer. Aber es gibt zwei entscheidende Gründe dafür: Zum einen müssen viele länger arbeiten, um eine einigermaßen auskömmliche Rente zu beziehen, andererseits profitieren sehr viel weniger Frauen als Männer von der abschlagsfreien Rente mit 63. Gemeinsache Ursache dafür: unterbrochene Erwerbsbiografien in den Zeiten der Kindererziehung. Deshalb fehlen entsprechende Beitragszeiten, was sich in der Höhe der Rente auswirkt. Zum Ausgleich gibt es inzwischen aber auch die Mütterrente.
Vielleicht schon in diesem Jahr werden auch die Männer dazu beitragen, dass das durchschnittliche Rentenalter steigt. Die statistischen Anfangseffekte der Rente mit 63 verflüchtigen sich langsam. Doch zur echten Rente mit 67 ist der Weg noch sehr lang.