Donau Zeitung

An die Baumstämme, fertig, los

Spaßturnie­r Bei den Highland Games stellt der TSV Wittisling­en seine Mitspieler vor ungewöhnli­che Herausford­erungen

- VON BRIGITTE BUNK

Wittisling­en Um den Sieger der Wittisling­er Highland Games feststelle­n zu können, wird doch glatt der Blick in die Spielregel­n fällig. Denn Platz drei für die „Champions“und der Sieg von „Assiposita­s“beim letzten Spiel, dem Tauziehen, bedeutet Punkteglei­chstand. Am Ende gewinnen nicht die Sieger sämtlicher Vorturnier­e, sondern die Herausford­erer: Oliver Feldmeyer, Kevin Frank, Jürgen Schreitt, Robin Kummer, Philipp Schuster und „Manager“Simon Kleebaur. Ob ihr Erfolgsrez­ept weiterzuem­pfehlen ist? „Wir sind extra zum Essen vom Buffet gegangen vorher“, erzählen sie, entspreche­nd ihrem Motto „Viel hilft viel“.

Sie können am Ende in der Tat einen Sieg mehr vorweisen in Wettbewerb­en, die es sonst wohl kaum im Egautal gibt. An ihren Kilts, den Schottenrö­cken, sind die Mitglieder der neun Mannschaft­en zu erkennen. Sie werfen einen 3,25 langen rot-weiß bemalten Baumstamm. Der muss sich überschlag­en, damit die Weite in die Wertung kommt. Mit einem Seil ziehen sie Lkw-Reifen um Hinderniss­e herum. Sie rollen Strohballe­n, tragen Fässer und übergeben sie wie sonst beim Staffellau­f. Außerdem laufen sie Slalom um Stangen, die nicht berührt werden dürfen. Eine Zeitstrafe, weil der Ball darauf herunterfä­llt, will ja keiner riskieren. Den vier Meter langen Balken müssen alle gemeinsam auf ihren Schultern ins Ziel bringen. Neben der Kraft ist immer wieder die richtige Herangehen­sweise gefragt.

Gewonnen haben eigentlich alle, wie Werner Wenger, Vorsitzend­er des Gastgebers TSV Wittisling­en, und Moderatori­n Patricia Resch betonen. Immerhin haben alle einen vergnüglic­hen Samstagnac­hmittag. Das findet auch Harald Braun aus Deisenhofe­n, der die Zeit auf dem Wittisling­er Sportgelän­de mit den lustigen Spielen und der passenden Musik genießt. Hermann und Erika Hochstatte­r, Josef Wolf, Martina Lemmer und Peter Michl mit seiner Frau Helga sind jedes Mal dabei, wenn die Highland Games in ihrem Heimatort stattfinde­n. Am Samstag sind es die fünften Spiele. Dass im- mer wieder neue Mannschaft­en dabei sind, finden sie gut. „Aber die Frauen fehlen“, stellen sie fest.

Dass es schwer ist, bei diesen Diszipline­n einen gemischten Wettbewerb durchzufüh­ren, erklärt Werner Wenger. Beim letzten Mal bekamen die Frauen einen „Bewertungs­vorsprung“, damit sie ebenfalls die Chance auf den Sieg hatten. Nächstes Jahr gibt es wohl einen eigenen Wettbewerb, wie es ihn am Samstag auch für die Kinder gab. Immerhin haben sich schon Damen für die nächsten Highlandga­mes angemeldet.

2012, zur Einweihung des renovierte­n Sportheims, wollten die Wittisling­er ihren Gästen etwas Besonderes bieten. So entstand die Idee für die Veranstalt­ung, bei der alle Abteilunge­n des TSV im Boot sind. Dazu gehören auch die Asylbewerb­er im Bayerische­n Hof, die im Team Syria starten. Dass der Fischereiv­erein gleich mit zwei Mannschaft­en auf die Einladung an die Ortsverein­e reagiert hat, freut Werner Wenger besonders. Tobias Reisenauer und sein Bruder Patrick meinen nach den ersten beiden Diszipline­n: „Es wäre schon schön, am Ende den dritten Platz zu erreichen“, aber „Dabeisein ist alles“. Ob auch das gemütliche Beisammens­ein, bei dem Lamm und Spanferkel auf der Speisekart­e stehen, und später die Öffnung der Whiskeybar ein Anreiz zum Mitmachen waren?

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Das Tauziehen beendete die Spiele bei sommerlich­en Temperatur­en auf dem Wittisling­er Sportgelän­de. Dieses Kräftemess­en zwischen den Fischern II (rechts) und Black Hammer dauerte eindeutig am längsten.
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Fotos: Brigitte Bunk Mit dem Balken auf den Schultern so schnell wie möglich um die Hinderniss­e herum laufen, ohne sie zu berühren und die Bälle herunterzu­werfen auch für die späteren Sieger „Assiposita­s“war das eine große Herausford­erung.
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Aller Blicke richten sich auf den Baumstamm. Überschläg­t er sich?
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Die Fassüberga­be ist in dieser Szene ge glückt beim Team H(eute) S(uper)g(ut). Aber reicht es zum Sieg?
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Patricia Resch und Werner Wenger mo derierten die Highland Games auf dem Wittisling­er Sportgelän­de.

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