Martin Schulz im Interview: Leidenschaftlich und angriffslustig
Irgendwann wird es Martin Schulz buchstäblich zu heiß. Schon fast eine Stunde scheint dem Kanzlerkandidaten der SPD auf der Dachterrasse eines
Münchner Hotels die Sonne auf den Kopf, als er mit seinem Stuhl in den Schatten rückt. „Sonst hab ich hinterher noch einen Sonnenbrand auf der Glatze“, schmunzelt er. Seine eigene Betriebstemperatur dage gen hält er auch anschließend hoch. Leidenschaftlich und angriffslustig atta ckiert der Kandidat der SPD im Inter view mit unserer Zeitung die Kanzlerin, räumt auch eigene Fehler ein und will sich selbst durch Umfragewerte von 25 Prozent und weniger nicht ent mutigen lassen. Die Botschaft dahinter ist klar: Zu sicher soll Angela Merkel sich lieber noch nicht fühlen. Schulz ist ein aufmerksamer Zuhörer und ein ausgesprochen streitbarer Gesprächspartner. Am Ende dauert das
Interview deutlich länger als vorher verabredet. Zwei Monate vor der Wahl beginnt für Schulz jetzt die heiße Phase des Wahlkampfs, in die er aller dings ohne seinen vielleicht wich tigsten Mitstreiter geht. Sein Kampa gnen Chef Markus Engels, ein en ger Vertrauter aus Brüsseler Zeiten, fällt wegen einer Krankheit mehrere Wo chen aus. (rwa)