Die richtige Entscheidung
Kommentar
Der Gedanke mutet seltsam an. Gerade einmal 42 Jahre ist die Dillinger Mittelschule in Betrieb, da soll sie in absehbarer Zeit abgerissen werden. Die energetische Bilanz des Gebäudes ist katastrophal, die Bausubstanz schlecht, die Räume sind hellhörig. Wenn es stark regnet, tropft es in manchen Klassenzimmern. Der Dillinger Stadtrat hat jetzt einstimmig den Neubau des Klassen- und Verwaltungstrakts beschlossen. Auch wenn es wehtut, dass ein Gebäude bereits nach viereinhalb Jahrzehnten dem Erdboden gleichgemacht wird: Der Neubau ist die richtige Entscheidung. Fast alle Argumente sprechen dafür. Der Neubau ist nicht viel teurer als eine energetische Sanierung, die Räume können auf neue pädagogische Konzepte zugeschnitten werden. Der Unterricht wird bei den Bauarbeiten weniger gestört. Schüler müssen nicht in Container ausweichen, das Geld für deren Miete kann gleich in den Neubau investiert werden.
Die Dillinger Mittelschule ist das größte Projekt im städtischen Haushalt in den kommenden Jahren. Voraussichtlich 15,3 Millionen Euro muss Dillingen dabei selbst tragen. Dies ist ein gewaltiger Brocken, aber eine wichtige Investition in den Bildungsstandort Dillingen. Die Josef-Anton-Schneller-Mittelschule hat immer wieder Gäste: In der Dillinger Akademie für Lehrerfortbildung werden Pädagogen aus ganz Bayern geschult. Neu ernannte Schulleiter und Schulräte lernen dort ihr Handwerkszeug. Auch Delegationen aus dem Ausland kommen an die Schule. Die Volkshochschule nutzt die Einrichtung ebenfalls. Die JosefAnton-Schneller-Mittelschule ist ein Aushängeschild Dillingens. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung von Bildung, wenn Schüler dort bei optimalen Bedingungen unterrichtet werden.