So schrecken Sie Einbrecher ab
Ferien Viele haben Angst, dass Kriminelle zur Reisezeit zuschlagen. Eine Polizistin erklärt, welche simplen Schutzmaßnahmen helfen, damit Diebe erst gar nicht auf ein Gebäude aufmerksam werden
Augsburg Strandbilder aus dem Urlaub können neidisch machen. Aber war da nicht was? Sind diese Fotos nicht eine regelrechte Einladung für Einbrecher? Schließlich beweisen sie, dass die Wohnung zu Hause leer steht. Und die Urlaubszeit ist doch auch Einbruchszeit. Oder? Zeit für einen Faktencheck. Manuela Ambrosch, Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, klärt die gängigsten Einbruchsmythen:
Ist die Urlaubszeit wirklich Einbruchszeit?
„Das würde ich so nicht unterschreiben“, sagt Polizeisprecherin Ambrosch. Zwar gelte grundsätzlich, dass leer stehende Häuser und Wohnungen Einbrecher anziehen. Dass diese in der Sommerferienzeit besonders häufig zuschlagen, lasse sich aus den Statistiken aber nicht ablesen.
(64,40–81,54) (57,72–68,13) (55,16–61,99) (54,62–60,17) (53,39–58,70) (51,77–57,86) (52,45–57,16) (52,17–55,89)
Schreckt es Einbrecher ab, wenn das Licht regelmäßig angeschaltet wird und die Rollläden bewegt werden?
Sinnvoll seien solche Maßnahmen schon, sagt Ambrosch. Helfen könnten dabei zum Beispiel technische Hilfsmittel wie eine Zeitschaltuhr fürs Licht oder intervallgesteuerte Rollläden. „Unser Rat ist, das Haus so belebt wie möglich aussehen zu lassen, auch wenn man nicht da ist“, betont die Polizeisprecherin. Ambrosch weiß auch, dass es diese technischen Hilfsmittel nicht überall gibt und dass sie sich nicht in jedem Gebäude ohne Weiteres nachrüsten lassen. Ambrosch nennt einen weiteren möglichen Weg: „Man kann auch auf Nachbarschaftshilfe hoffen oder die eigenen Kinder bitten.“Doch die Polizistin schränkt ein: „Ob man sich mit den Nachbarn so gut versteht, dass die jeden Abend die Rollläden herunterlassen und sie morgens wieder herauffahren, stelle ich mal infrage.“
Ist es wichtig, dass der Briefkasten nicht übervoll ist?
Ein überquellender Briefkasten sei ein deutliches Zeichen dafür, dass niemand zu Hause ist, sagt Ambrosch. Und genau solche Anzeichen sollten Urlauber unbedingt vermeiden, rät die Polizistin. Hier dürfte es auch realistischer sein, auf die Hilfe von Freunden, Verwandten und Nachbarn zu vertrauen. Denn den Briefkasten regelmäßig zu leeren, stellt deutlich weniger Aufwand dar als tägliche Kontrollaufenthalte in der Wohnung.
Die Wohnung soll so belebt wie möglich aussehen. Doch darf das Fenster gekippt bleiben?
„Das ist ein absolutes No-Go, genauso wie der Schlüssel unter der Fußmatte“, warnt Polizeisprecherin Ambrosch. Auch wenn das Fenster im Alltag oft geöffnet ist, stellt es für Einbrecher eine regelrechte Einladung dar, wenn es während einer Reise geöffnet bleibt.
Recherchieren Einbrecher wirklich in den sozialen Medien, wer verreist ist, um dann in den Wohnungen einzubrechen?
Ganz klar ist das Ambrosch zufolge nicht. Doch unabhängig davon: „Ob sie gezielt danach recherchieren oder zufällig darauf stoßen – generell ist das keine gute Idee.“Wer soziale Netzwerke nutze, solle vor allem seine Privatsphäre-Einstellungen prüfen: Wer kann die Urlaubsfotos sehen, die ich poste – nur meine Kontakte oder jeder Nutzer des Netzwerks? Diese Einstellung, rät Ambrosch, sollten Nutzer sozialer Medien im Übrigen nicht nur in der Urlaubszeit im Blick haben, sondern grundsätzlich.
Was ist mit der Ansage auf dem Anrufbeantworter?
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Auch hier gilt laut Expertin Manuela Ambrosch der Grundsatz: „Einfach alles so belassen, wie es im Alltag ist.“Also besser keine spezielle Urlaubsansage aufsprechen, auch sie könnte Kriminelle darauf aufmerksam machen, dass die Wohnung leer steht. I
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