Schwimmende Fotovoltaikanlagen
Energie Bundesweit erstes Projekt in Asbach-Bäumenheim. Der Gundelfinger Johannes Strasser ist an der Entwicklung beteiligt
Asbach Bäumenheim Auf bislang noch eher ungewöhnlichem Weg bezieht das Kieswerk Klauser-Wensauer in Asbach-Bäumenheim seit Kurzem einen Teil der benötigten Energie. Die kommt vom zum Areal gehörenden Baggersee und wird von 32 schwimmenden Inseln geliefert, auf denen sich Fotovoltaikanlagen befinden. Entwickelt haben die schwimmenden Inseln die Firmen E3 aus Schwäbisch Hall, „energy forever“von Johannes Strasser aus Gundelfingen und Oliver Klauser vom Kieswerk in Asbach-Bäumenheim.
Das Landratsamt Donau-Ries genehmigte als erste Behörde in Deutschland eine solche Form der Energiegewinnung. Die Plattform ist insgesamt 640 Quadratmeter groß und liefert fast 90000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Davon nimmt das Kieswerk 82 Prozent ab, der Rest wird eingespeist. Dank der neuen Energiequelle benötigen die Betreiber des Kieswerkes zudem mehrere Dieselaggregate nicht mehr und leisten damit einen Beitrag zum Umweltschutz. Die Einsparung liegt bei fast 15000 Litern Diesel. Die drei Firmen haben zudem ein autarkes Pumpensystem auf einer schwimmenden Fotovoltaik-Insel zur Gewässerumwälzung entwickelt. Sauerstoffreiches Oberflächenwasser wird in tiefere Regionen des Gewässers zur Erzeugung von Strömungen geleitet.
Durch die Zufuhr von Sauerstoff soll die Wasserqualität verbessert und durch die Verschattung die Bildung von Plankton verringert oder gehemmt werden. So soll die Gefahr sinken, dass es im See sich stark erwärmt, es zur Algenblüte kommt und das Gewässer „kippt“. Dadurch kam es in der Vergangenheit auch bereits zu Badeunfällen. Im Augsburger Stadtteil Bergheim verfing sich beispielsweise vor einigen Wochen eine Seniorin im Baggersee in Algen und konnte nur mit Unterstützung gerettet werden.
Laut Johannes Strasser sind andere Länder wie Großbritannien, Südkorea oder China bereits weiter in der Realisierung solcher neuer Konzepte zur Energiegewinnung. Das bisher größte schwimmende Solarkraftwerk ging demnach im Mai in China ans Netz und hat eine Leistung von 40 Megawatt. (dz)
Kieswerk nimmt 82 Prozent des Stroms ab