Ein Jugendrat für Gundelfingen
In der Gärtnerstadt darf der Nachwuchs künftig mitreden
Gundelfingen In Gundelfingen dürfen Jugendliche künftig bei politischen Entscheidungen mitreden. Den einstimmigen Beschluss des Stadtrats, einen Jugendrat einzurichten, sieht Bürgermeisterin Miriam Gruß als Signal: „Wir möchten das Interesse an der Gestaltung des Lebens vor Ort wecken.“Wie genau die Mitwirkung aussehen könne, prüft nun die Verwaltung, unter anderem in Gesprächen mit den Schulen, dem Stadtjugendpfleger und den Organisatoren des Jugendtreffs. Das abschließende Konzept werde dem Stadtrat dann nochmals vorgelegt. Die Bürgermeisterin könnte sich vorstellen, dass Zwölf- bis 18-Jährige dem Jugendrat angehören, wie viele weitere Regeln könnten sie aber auch diese Altersgrenze selbst bestimmen. Denn die Stadt Gundelfingen möchte nicht über ihre Köpfe hinweg entscheiden, „Kinder nicht als Objekte sehen“. Damit können die Erwachsenen von morgen verantwortungsbewusst bei politischen Entscheidungen mitwirken. Wichtig ist der Bürgermeisterin, dass der Jugendrat regelmäßig berät und eine Hilfestellung durch die Verwaltung erfolgt, sie warnt vor einer „Pseudo-Mitwirkung“. Jugendreferentin Vera Schweizer begrüßt die Einbindung der jungen Leute: „Man kann nicht früh genug damit anfangen.“Allerdings fragt sie nach den entstehenden Kosten und ob zusätzlich Mitarbeiter eingestellt werden müssten.
Laut Gruß werden in anderen Städten Budgets zwischen 500 und 4000 Euro zur Verfügung gestellt, über welche die jungen Leute selbst verfügen können. Das müsse in Gundelfingen nicht übernommen werden. Die Bürgermeisterin zeigt sich auch überzeugt, dass keine neue Stelle geschaffen werden müsse. Im Hinblick auf den neuen Lehrplan des G9 stimmte Friedlies HopfSchirm zu: „Wir erwarten, dass die jungen Leute in ein mündiges Bürgertum hineinwachsen.“Hiermit werde für die Jugendlichen die Möglichkeit geschaffen, ihre Meinung kundzutun, sich ausprobieren zu können und ihre Belange zur Sprache zu bringen. Die Frage von Georg Blatter, ob ein neuer Raum dafür geschaffen werden müsse, verneint die Bürgermeisterin. Ob der Jugendrat im Rathaussaal tagen soll oder in einer Gaststätte, das könnten die Mitglieder entscheiden.