Donau Zeitung

Albertus Magnus strahlt wieder in alter Pracht

Denkmal Das Monument auf dem Lauinger Marktplatz wurde 136 Jahre nach seiner Aufstellun­g restaurier­t. Die Bronzestat­ue hat jetzt einen Überzug aus mikrokrist­allinem Wachs

-

Lauingen Nach gut einwöchige­r Restaurier­ung erstrahlt die Albertus-Magnus-Statue vor dem Lauinger Rathaus in neuer Pracht. 1881 auf dem Marktplatz enthüllt, war es nun, 136 Jahre später, Zeit für eine grundlegen­de Aufbereitu­ng der Bronzeskul­ptur.

Vorsichtig trägt Restaurato­rin Andjelka Lissner eine hauchdünne Korrosions­schicht auf dem Sockel der Skulptur ab. Ihr Kollege Oliver Schach duscht derweil den größten Sohn der Stadt mit dem Wasserschl­auch kräftig ab. Die Zeit hatte ihre Spuren hinterlass­en an der Bronzestat­ue, die Witterung sowie Staub, Schmutz und Schwebteil­e in der Luft sorgten für ein grünschwar­zes Korrosions­muster. Beide Restaurato­ren glätteten stark verkrustet­e Bereiche, ohne die originale Bronzeober­fläche zu beschädige­n. „Insgesamt ist das Denkmal sehr gut in Schuss“, berichtet Andjelka Lissner, die gemeinsam mit ihrem Kollegen exakt nach den Vorgaben des Landesamte­s für Denkmalsch­utz arbeitete.

Eingeplant waren zwei Wochen für die Restaurier­ung, doch schon nach der Hälfte der Zeit hatten die beiden Münchner Kunsthandw­erker ihre Verjüngung­skur vollendet. Schließlic­h stammt das Denkmal, das den großen Theologen, Naturwisse­nschaftler und Philosophe­n als Dominikane­rmönch zeigt, aus der Werkstatt des renommiert­en Erzgießers Ferdinand von Miller junior. Zuvor hatte der Künstler unter Leitung seines Vaters beim Guss der „Bavaria“mitgewirkt, die auf der Münchner Theresienw­iese steht. Qualitätsa­rbeit aus Bayern sozusagen, die Jahrhunder­te überdauert.

Zum Schluss erhielt die Bronzestat­ue einen Überzug aus mikrokrist­allinem Wachs, das in die Oberfläche eingeschmo­lzen wurde zum Schutz vor künftiger Korrosion. „Alle drei bis fünf Jahre wird die Wachsschic­ht erneuert, das ist nicht aufwendig und kann in wenigen Stunden vor Ort passieren“, sagt Lauingens Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk, der sich sichtlich über die gelungene Restaurier­ung freut. Jetzt strahlt die Bronze wieder in satten Farben mit viel Tiefenlich­t und hohem Glanzgrad.

Die persönlich­e Patenschaf­t für das Albertus-Magnus-Denkmal in Lauingen hat der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa übernommen. „Der Bischof ist ein großer Verehrer von Albertus Magnus“, berichtet Michael Schmid, Diözesanko­nservator des Bistums Augsburg. 9500 Euro steuert der Bischöflic­he Stuhl deshalb zur Restaurier­ung bei. „Ein Glücksfall für Lauingen“, weiß Bürgermeis­ter Schenk und erntet uneingesch­ränkte Zustimmung von Stadtpfarr­er Raffaele De Blasi beim gemeinsame­n Fototermin. (pm)

 ??  ??
 ?? Fotos: Heike Siebert, Stadtverwa­ltung ?? Restaurato­rin Andjelka Lissner (links) und ihr Kollege Oliver Schach (rechts) bei der Arbeit am Albertus Denkmal (siehe auch oben).
Fotos: Heike Siebert, Stadtverwa­ltung Restaurato­rin Andjelka Lissner (links) und ihr Kollege Oliver Schach (rechts) bei der Arbeit am Albertus Denkmal (siehe auch oben).
 ??  ?? Freude über die Restaurier­ung: Bürger meister Schenk und Pfarrer De Blasi.
Freude über die Restaurier­ung: Bürger meister Schenk und Pfarrer De Blasi.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany