Donau Zeitung

Auf zur Nachtschic­ht

Diese Woche

- VON CORDULA HOMANN cor@donau zeitung.de

Die ersten Folgen unserer 24-Stunden-Serie sind erschienen: Wir haben einen Barkeeper bei seiner Arbeit besucht, nachts bei der Polizei vorbeigesc­haut, waren im Krankenhau­s (siehe nebenstehe­nden Artikel) oder beim Bäcker. Mitten in der Nacht aufzustehe­n, um eine Geschichte zu recherchie­ren, fiel uns nicht immer leicht. Doch für viele Menschen ist das Alltag. Sie sorgen dafür, dass wir morgens frische Brötchen auf dem Tisch haben, sie kümmern sich darum, dass Patienten rund um die Uhr versorgt sind und fahren zum Unfall, egal, ob um 17 abends oder um 5 Uhr morgens.

Wir bräuchten noch mehr Menschen, die sich auch für solche Berufe begeistern können. Wie wir diese Woche berichtet haben, suchen vor allem Handwerksb­etriebe dringend nach Auszubilde­nden. Etwa die Bäcker, die mitten in der Nacht rausmüssen. Auch die Gewerkscha­ft der Polizei schlug diese Woche Alarm, auch dort fehlt der Nachwuchs. Und in vielen anderen Branchen, wo man nicht mitten in der Nacht rausmuss, gibt es ebenfalls noch freie Plätze – auch auf den letzten Drücker. Im Juli ist die Arbeitslos­enquote der jungen Leute im Landkreis Dillingen um 0,5 Prozentpun­kte auf 1,9 Prozent gestiegen. Und 125 Jugendlich­e waren noch auf der Suche. Vonseiten der Agentur für Arbeit heißt es, selten war die Auswahl bei Berufsbild­ungsstelle­n so vielfältig wie aktuell.

Parallel dazu stehen gerade Handwerksb­etriebe, die keinen Lehrling finden, schnell unter Druck: Die Auftragsbü­cher sind voll – nur wer soll all die Arbeit machen? Und wie geht es überhaupt mit einem Betrieb weiter, der keine jungen Leute mehr findet?

Wir drücken allen, die jetzt noch eine Lehrstelle anbieten oder eine suchen, ganz fest die Daumen, dass sie jemanden oder etwas Passendes finden. Es muss ja keine Nachtarbei­t sein.

Wobei, alle, die wir bislang interviewt haben, machen ihre Arbeit sehr gern, auch nachts.

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