Rätselhafte Miezekatze
Montagsglosse
Heute bereiten sich viele Mitbürgerinnen und Mitbürger auf ein wichtiges Ereignis vor: Morgen, am 8. August, ist internationaler Katzentag. Da wird es in vielen Familien zur Pflicht, richtig zu feiern.
Denn die Hauskatze hat den Haushund, alle Kleinsäuger und sämtliche Ziervögel längst in die Zweitrangigkeit verdrängt und sich selbst als Liebling positioniert. Laut Statistik teilen inzwischen vor allem Single-Menschen ihr Bett mit einer Katze.
Heute rechnen die Supermärkte mit einem gewaltigen Ansturm auf die Tiernahrungsregale. Denn die 11,5 Millionen Katzen in deutschen Haushalten wollen an ihrem Ehrentag richtig verwöhnt werden. Vielen Katzenfreunden geht es auch darum, ihrem Liebling mit der Anlieferung von Dosenprodukten den lästigen Jagdtrieb abzugewöhnen. Schon gibt es verwöhnte Luxuskatzen, die beim Anblick einer Maus auf dem Fernsehbildschirm fürchterlich erschrecken.
Die Katze bestimmt nicht nur die Gedankenwelt der Katzenhalter. Wir alle greifen in Katerstimmung, am Katzentisch, auf dem Katzenkopfpflaster, beim Katzensprung und während einer Katzenwäsche zumindest sprachlich auf die Welt der schnurrenden Lieblinge zurück.
Dennoch ist es nötig, am morgigen Aktionstag die geheimnisvolle Seele der Miezen weiter zu ergründen. Alfred Brehm hatte wohl recht, als er 1864 im „Illustrirten Thierleben“feststellte: „Das geistige Wesen der Katze wird in den meisten Fällen gänzlich verkannt.“