Donau Zeitung

Lauinger Geschäfte leiden unter Verkehrsre­gelung

Umfrage Nicht nur für Autofahrer sind die Neuerungen in der Innenstadt ein Problem. Auch Ladenbesit­zer sind unzufriede­n

- VON JONATHAN MAYER

Lauingen Seit mehr als fünf Monaten ist die Verkehrsfü­hrung in der Lauinger Innenstadt jetzt schon geändert. Im März wurde aus der Herzog-Georg-Straße im Bereich des Rathauses ein verkehrsbe­ruhigter Bereich. Seitdem geht es hier nur noch im Schritttem­po voran. Vor allem die neuen Vorfahrtsr­egeln sorgen bei Autofahrer­n für Verwirrung. Aber nicht nur der Durchgangs­verkehr ist von den Maßnahmen der Stadtverwa­ltung betroffen. Viele Geschäfte rund um den Marktplatz spüren die Folgen ebenso. Wir haben uns umgehört.

Im Schreibwar­engeschäft Eismann tauchen vor allem von den Kunden weniger auf, die nicht direkt in der Stadt wohnen. „Viele Nicht-Lauinger wollen einfach nicht mehr in die Innenstadt fahren“, sagt Gerald Brändle. Und das könne er verstehen. Denn die Vorfahrtsr­egelung sei aktuell sehr verwirrend. „Vor allem ältere Kunden trauen sich einfach nicht mehr in die Innenstadt und fahren lieber nach Dillingen weiter“, fügt der Geschäftsf­ührer besorgt an.

Von den Regelungen sind aber auch Läden betroffen, die von Laufkundsc­haft leben. Gerade die Gastronomi­e trifft es hart. „Wir haben deutlich weniger Kunden als früher“, erklärt Savur Sabahattin, der zusammen mit seinem Bruder die Dönerbude Sultan Kebap in der Herzog-Georg-Straße führt. Obwohl ihr Geschäft außerhalb des verkehrsbe­ruhigten Bereichs liegt, spürt er die Auswirkung­en. „Der Verkehr staut sich weit nach hinten, deswegen umfahren viele gleich die Innenstadt“, fügt Sabahattin an. Carla Ilias berichtet Ähnliches. „Ich viele Kunden, die nicht mehr hierherkom­men wollen“, erzählt die Inhaberin des italienisc­hen Restaurant­s „Da Carla“am Marktplatz. Lauingen sei einfach keine Einkaufsst­adt mehr. Dadurch fehle die Laufkundsc­haft. „Aber zu uns kommen trotzdem noch viele Touristen“, fügt Ilias zufrieden an. Ein Gutes hätten die neuen Regelungen aber dennoch: „Wir haben keine Lastwagen mehr in der Innenstadt.“ beruhige die Gegend um den Marktplatz sehr. Trotzdem würde ihr eine Tempo-30-Regelung ausreichen.

Dass das Thema auch in der Bevölkerun­g heiß diskutiert wird, merkt man daran, dass sich zwei der Geschäfte, die von unserer Zeitung befragt wurden, nicht näher äußern wollen. Sie wollen die Diskussion nicht unnötig anstacheln und haben Angst, Kunden zu verlieren. Glückhabe lich scheint mit der aktuellen Situation aber keiner der beiden zu sein.

Es gibt aber auch Ladenbesit­zer, die keine negativen Auswirkung­en spüren. Bei Optik Kartaly & Forscht zum Beispiel habe man das Problem mit der Laufkundsc­haft nicht. „Als Optiker leben wir natürlich von unseren Langzeitku­nden“, sagt Christian Forscht, einer der Geschäftsf­ührer. „Aktuell haben wir noch keine Einbußen.“Die Erreichbar­Das keit sei für ihn aber trotzdem sehr wichtig, und die sei durch die neuen Regeln nicht mehr so gegeben wie früher. Ähnliches berichtet Olga Obendörfer, Mitarbeite­rin in der Filiale von NKD gegenüber vom Rathaus. „Wir haben einen ähnlichen Umsatz wie früher, da hat sich seit März nichts geändert.“Sie selbst arbeite aber auch erst seit knapp einem Jahr in der Filiale am Marktplatz.

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Foto: Jonathan Mayer Carla Ilias, Inhaberin des Restaurant­s „Da Carla“am Marktplatz, ist kein Fan der neuen Verkehrsre­gelung in der Lauinger Innenstadt.

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