Lauinger Geschäfte leiden unter Verkehrsregelung
Umfrage Nicht nur für Autofahrer sind die Neuerungen in der Innenstadt ein Problem. Auch Ladenbesitzer sind unzufrieden
Lauingen Seit mehr als fünf Monaten ist die Verkehrsführung in der Lauinger Innenstadt jetzt schon geändert. Im März wurde aus der Herzog-Georg-Straße im Bereich des Rathauses ein verkehrsberuhigter Bereich. Seitdem geht es hier nur noch im Schritttempo voran. Vor allem die neuen Vorfahrtsregeln sorgen bei Autofahrern für Verwirrung. Aber nicht nur der Durchgangsverkehr ist von den Maßnahmen der Stadtverwaltung betroffen. Viele Geschäfte rund um den Marktplatz spüren die Folgen ebenso. Wir haben uns umgehört.
Im Schreibwarengeschäft Eismann tauchen vor allem von den Kunden weniger auf, die nicht direkt in der Stadt wohnen. „Viele Nicht-Lauinger wollen einfach nicht mehr in die Innenstadt fahren“, sagt Gerald Brändle. Und das könne er verstehen. Denn die Vorfahrtsregelung sei aktuell sehr verwirrend. „Vor allem ältere Kunden trauen sich einfach nicht mehr in die Innenstadt und fahren lieber nach Dillingen weiter“, fügt der Geschäftsführer besorgt an.
Von den Regelungen sind aber auch Läden betroffen, die von Laufkundschaft leben. Gerade die Gastronomie trifft es hart. „Wir haben deutlich weniger Kunden als früher“, erklärt Savur Sabahattin, der zusammen mit seinem Bruder die Dönerbude Sultan Kebap in der Herzog-Georg-Straße führt. Obwohl ihr Geschäft außerhalb des verkehrsberuhigten Bereichs liegt, spürt er die Auswirkungen. „Der Verkehr staut sich weit nach hinten, deswegen umfahren viele gleich die Innenstadt“, fügt Sabahattin an. Carla Ilias berichtet Ähnliches. „Ich viele Kunden, die nicht mehr hierherkommen wollen“, erzählt die Inhaberin des italienischen Restaurants „Da Carla“am Marktplatz. Lauingen sei einfach keine Einkaufsstadt mehr. Dadurch fehle die Laufkundschaft. „Aber zu uns kommen trotzdem noch viele Touristen“, fügt Ilias zufrieden an. Ein Gutes hätten die neuen Regelungen aber dennoch: „Wir haben keine Lastwagen mehr in der Innenstadt.“ beruhige die Gegend um den Marktplatz sehr. Trotzdem würde ihr eine Tempo-30-Regelung ausreichen.
Dass das Thema auch in der Bevölkerung heiß diskutiert wird, merkt man daran, dass sich zwei der Geschäfte, die von unserer Zeitung befragt wurden, nicht näher äußern wollen. Sie wollen die Diskussion nicht unnötig anstacheln und haben Angst, Kunden zu verlieren. Glückhabe lich scheint mit der aktuellen Situation aber keiner der beiden zu sein.
Es gibt aber auch Ladenbesitzer, die keine negativen Auswirkungen spüren. Bei Optik Kartaly & Forscht zum Beispiel habe man das Problem mit der Laufkundschaft nicht. „Als Optiker leben wir natürlich von unseren Langzeitkunden“, sagt Christian Forscht, einer der Geschäftsführer. „Aktuell haben wir noch keine Einbußen.“Die ErreichbarDas keit sei für ihn aber trotzdem sehr wichtig, und die sei durch die neuen Regeln nicht mehr so gegeben wie früher. Ähnliches berichtet Olga Obendörfer, Mitarbeiterin in der Filiale von NKD gegenüber vom Rathaus. „Wir haben einen ähnlichen Umsatz wie früher, da hat sich seit März nichts geändert.“Sie selbst arbeite aber auch erst seit knapp einem Jahr in der Filiale am Marktplatz.