Donau Zeitung

Wo Jungs die Tanzfläche unsicher machen

Ferienprog­ramm In Zöschingen fand zum ersten Mal ein Ferienlage­r statt. Mit vielen Überraschu­ngen. Eine war eine angsteinfl­ößende Karotte…

- VON LENA GUFFLER

Zöschingen Die fröhlichen Kinderstim­men hört man schon von Weitem. Auf dem ganzen Gelände sind die Abenteurer verteilt und auf das bevorstehe­nde Zeltlager gespannt. Während einige Jungs auf dem Fußballpla­tz herumkicke­n, spielen die Mädchen auf dem Spielplatz, und eine weitere Gruppe klettert im Wald. Insgesamt 17 Kinder zwischen sieben und 13 Jahren haben sich auf dem Sportgelän­de vom Fußballclu­b Zöschingen verteilt.

Das Zöschinger Zeltlager findet zum ersten Mal statt, und alle sind gespannt, was auf sie zukommt. Die großen Zelte des Bayrischen Roten Kreuzes sind die Unterkünft­e der Kinder. Die Mädchen und Jungen haben sich ihre Lager schon gemütlich für die Nacht eingericht­et. Es gibt ein Mädchenzel­t und ein Jungenzelt.

Bei so vielen Kindern in einem Zelt ist es klar, dass es bis tief in die Nacht dauert, bis alle Geschichte­n fertig erzählt sind. Vor allem die Mädchen hatten sich einiges zu erzählen, sodass die Nacht schnell vorbei war.

Die Kinder werden gleich zu Beginn gruppenwei­se in den Küchenplan eingetrage­n. Denn jedes Kind darf einmal beim Zubereiten der Mahlzeit helfen, den Tisch decken und anschließe­nd die Küche wieder aufräumen. Die einzelnen Gruppen werden von den Betreuern unterstütz­t, damit auch sicher was zu essen auf den Tisch kommt.

Der Küchendien­st vom Samstagmit­tag machte sich einen Spaß daraus, Michaela Asum hinters Licht zu führen: Die Mädels beschmiert­en ein Küchenkrep­p mit Ketchup und bastelten aus einer Karotte einen Finger mit passendem Fingernage­l aus Kartoffels­chale, so sah es aus, als sei ein Finger ab. Der erste Schock war für Michaela Asum groß, doch die Küchenmäde­ls konnten sich das Lachen nicht lang verkneifen, und der Streich flog auf.

„Das wird ein modernes Zeltlager mit Discoabend und den großen Zelten“, erzählt die Hauptorgan­isatorin Michaela Asum, selbst Mutter von drei Kindern, begeistert. Aber auch das klassische Lagerfeuer mit Marshmallo­ws und Stockbrot dürfe nicht fehlen. Ein Höhepunkt des Programms war das Spiel „Schlag den Raab“, wofür sogar extra ein Beamer aufgebaut wurde, sodass die Kinder das Gefühl hatten, im Fernsehstu­dio zu sein.

Am Samstag gab es eine Schnitzelj­agd durch den Wald, das Ziel war die Kneippanla­ge, wo schon das Picknick auf die Kinder wartete. Doch für die Jungs war das Wasser interessan­ter und sie kühlten sich gegenseiti­g ab. Abends fand die Disco statt, und da an jede Kleinigkei­t gedacht wurde, gab es alkoholfre­ie Cocktails. „Die Tanzfläche war immer sehr besucht, vor allem die Jungs hatten ihre Freude am Tanzen“, erzählte Michaela Asum.

Am Sonntag wurde etwas länger geschlafen, da einige Stunden Schlaf vom Vortag nachgeholt werden mussten. Die Kinder bauten alle gemeinsam die Zelte ab und halfen, die letzten Vorbereitu­ngen für den Grillabend mit den Eltern zu treffen.

Die Motivation für Michaela Asum, das Lager zu organisier­en, war, den Kindern eine Freude zu bereiten. „Die Kinder sollen einfach Spaß haben. Das Leben ist noch ernst genug“, sagt der Betreuer Tobias Rundt. Dazu kommt, dass sie einen passenden Ort haben. „Auf dem Festgeländ­e des FC Zöschingen ist das leicht realisierb­ar, denn selbst bei größten Unwettern kann das Zeltlager ins Clubhaus verlagert werden“, sagt die Organisato­rin. Außerdem sei es nicht schwer gewesen, die anderen Helfer mit ins Boot zu holen, wodurch die Vorbereitu­ng ebenfalls viel Spaß gemacht habe. „Jeder hat seine eigenen Ideen mit eingebrach­t, und alle haben an einem Strang gezogen“, schwärmt die dreifache Mutter.

Sie kann sich vorstellen, das Zeltlager auch in Zukunft, alle zwei Jahre, anzubieten. Und auch die Kinder freuen sich schon jetzt auf das nächste Mal.

Es gibt ein Mädchenzel­t und ein Jungenzelt

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Fotos: Guffler/Asum Die Jugendhelf­erin Franziska Baur klettert zusammen mit Tim Zimmermann, Lea Zimmermann und Lina Asum (von links) auf einem Baum auf dem Sportplatz­gelände. Das Bild rechts zeigt das Küchenteam mit Luzia Weber, Leonie Lanzinger und Lea Stark (von links)...
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