Harte Fakten für den Sinn von Poldern fehlen
Zum Artikel: „Hochwasserschutz: Die Ziele des Bündnisses“vom 8. August: Ist es Ziel, ein bayernweites Gesamtkonzept zum Hochwasserschutz durch Maßnahmen an allen Flüssen zu organisieren? Sind es nicht die Zubringer wie Iller, Lech, Isar oder Inn, die das Hochwasser in die Donau bringen? Ja, es wurden schon Maßnahmen ergriffen, etwa an der Iller. Das HQ 500–1000 im Jahr 1999 wurde bis ins Donauried auf ein HQ 20 reduziert, dank der bestehenden Retentionsmöglichkeiten. Ohne Flutpolder! Können Polder die Funktionsfähigkeit der Region erhalten? Nein, denn es liegt etwa am Riedstrom, der die Brücken zwischen Günzburg und Donauwörth unerreichbar macht. Man hätte die Straßenplanungen anpassen müssen, was von den Verantwortlichen versäumt wurde. Zudem muss man hier klar sagen, dass wieder unkorrekt über die Petition berichtet wird. Diese richtet sich gegen alle Flutpolder als Konzept, nicht gegen einen Polder im Einzelnen. Es wird ein vernünftiger Hochwasserschutz angestrebt und nicht sinnfreie Groß-Bauprojekte, die zur Enteignung der Bürger und Entwertung bis Zerstörung der Heimat führen. Das muss im Landtag neu diskutiert werden. Die Petition ist eben nicht allein auf den Polder Leipheim ausgerichtet, eine Irritation, nicht mehr. Zudem muss der Nachweis der Notwendigkeit von Poldern auf harter Faktenlage geführt werden und nicht auf politischem Wunschdenken. Es ist bereits erwiesen, dass der Polder Leipheim den Riedstrom in seiner Wirkung aushebeln würde. Jeder Quadratmeter im Polder Leipheim könnte nicht mehr in den Riedstrom. Warum soll man den bestehenden Schutz: Riedstrom durch ein 100-Millionen-Euro-Projekt ersetzen? Auch wäre es wünschenswert, wenn die lokale Politik die Bürger, die sie gewählt haben, unterstützen würde. Andere Landkreise sind da wesentlich weiter: Landräte, Lokalpolitiker sowie Landtagsabgeordnete haben die Petition bereits gezeichnet. Die Position des Bündnisses ist klar Pro-Flutpolder mit kleinen Korrekturen. Michael Audibert, Blindheim