Ein Strich durch Schabels Rechnung
Personalnot beim FCG so groß wie nie, doch jetzt winken erste Comebacks. Bezirksliga-Duo hat zweites Drittel in der ersten von zwei Englischen Wochen überstanden
hatte Karlheinz Scha
bel mal den Plan, bis in den August hinein zusätzliche Testspiele unter der Woche zu absolvieren. Damit wollte er „unzufriedene Reservisten“bei Laune halten und ihnen Spielpraxis verschaffen. Doch von dieser Idee ist der Trainer des Fußball-Landesligisten FC Gundelfingen längst abgerückt, den Vergleich mit dem von seinem ehemaligen CoTrainer betreuten FV Gerlenhofen am Dienstagabend strich er ersatzlos. Denn bei der SpVgg Kaufbeuren hatte er Mühe, überhaupt eine Elf zusammenzubekommen. Zehn Spieler fehlten verletzt oder krank.
„Ich habe diese permanente Personalnot schon eineinhalb Jahre beim SV Egg mitgemacht. Und jetzt geht es mir hier genauso. Seit dem 4. Juli fehlen mir permanent die Leute“, schüttelte der Coach nach der 0:1-Niederlage bei der SpVgg Kaufbeuren den Kopf. Dass von den „Nachrückern“aus der Jugend beispielsweise Janik Noller einen richtig starken Eindruck hinterließ, war letztlich aber doch ein kleiner Stimmungsaufheller. Wobei Schabel gleich einschränkt: „Wenn die A-Jugend in zwei Wochen mit ihrer Saison anfängt, stehen mir die Jungs ja nicht mehr zur Verfügung. Dann kann es richtig eng werden.“
Doch es gibt berechtigte Hoffnung, dass sich schon im Heimspiel am Freitagabend (18.30 Uhr) gegen den SV Illertissen II die Lage entspannt. Die erkrankten Mehmet Le
vet und Stefan Winkler stehen wohl wieder zur Verfügung, Maximilian
Heinle hat mit etwas Anlauf schon in Kaufbeuren angedeutet, dass er bald die erhoffte Verstärkung werden kann – und der im Allgäu noch geschonte Maximilian Braun steht vor seinem Punktspieldebüt bei den Grün-Weißen.
Außerdem hat Mario Laubmeier das Training aufgenommen und Jo
hannes Hauf durfte nach seiner Sprunggelenkssverletzung ebenfalls wieder mit Laufeinheiten anfangen. Doch euphorisch wird Schabel ob dieser Nachrichten keineswegs: „Denn die brauchen nach ihren Pausen auch wieder etwas Anlaufzeit, bis sie fit sind.“Und außerdem hat Schabel in den vergangenen WoUrsprünglich
chen viel zu viele unliebsame personelle Überraschungen erlebt.
Zwei Englische Wochen hält der reguläre Bezirksliga-Nord-Spielplan bereit – wenn das Wetter keine Probleme bereitet. Zwei Drittel der ersten hat das Landkreis-Duo SSV
Glött/FC Lauingen überstanden. Und der Start am Wochenende war alles andere als zufriedenstellend: Die Lilien kamen in Neuburg 1:6 unter die Räder, die Mohrenstädter mit 1:4 in Gersthofen.
Am gestrigen Feiertag lief es dann besser. Etwa mit dem ersten Saisonsieg für Lauingen (1:0 gegen den SC
Bubesheim). „Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben des Trainers komplett umgesetzt. Wir standen hinten sattelfest, haben mit viel Laufarbeit die Räume geschickt zugestellt. In jedem Fall haben unsere Spieler die richtige Reaktion auf die Ereignisse der vergangenen Woche auf dem Platz gezeigt. Darauf müssen wir jetzt aufbauen und nach vorne schauen“, bilanzierte FCLSportleiter Joachim Hauf.
Sieglos bleibt dagegen Glött – aber immerhin nicht Schlusslicht (jetzt TSV Rain II, ein Spiel weniger). Dabei hatte es im Kellerduell gegen
Wörnitzstein Berg bei eigener 2:0-Führung zur Pause noch stark nach einem Heimerfolg gerochen.
Kopfschütteln wohin man schaute: Dass sich die SSV am Ende mit einem Punkt begnügen musste, hatte schon etwas von einem schlechten Witz. Die Schlappe gegen Neuburg war gut verdaut, Glött gegen die Wörnitzstein das klar tonangebende Team. Zur Halbzeit schien mit der 2:0-Führung im Rücken alles in die richtige Richtung zu laufen. „Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten von uns. Wir hatten so stark begonnen und dann völlig die Kontrolle verloren“, findet Coach Markus Rol
le kaum eine schlüssige Erklärung für den Einbruch im zweiten Abschnitt: „Das waren extrem wichtige Punkte im Abstiegskampf, die wir durch dumme Fehler verschenkt haben.“
Drei Spiele in einer Woche gibt es für Glött und Lauingen dann übrigens nochmals, und zwar um den
Tag der Deutschen Einheit (Dienstag, 3. Oktober) herum. (wab/gül)