Leise ist es woanders
Der Musikverein Binswangen feiert anlässlich seines 50-jährigen Bestehens ein buntes Fest mit vielen Höhepunkten
Binswangen Als die Musiker nach dem Standkonzert ihre Instrumente zum Musikergruß hochheben, ist Halbzeit beim Fest zum 50. Jubiläum des Musikvereins Binswangen. Kurz davor, am Samstagabend, hatte die Musikkapelle Donauklang Höchstädt-Blindheim die Teilnehmer des Festakts an der Synagoge abgeholt und zum Dorfplatz geführt. Noch ein Stück gespielt, schon trafen von der Hauptstraße her die Zusamtaler Musikanten aus Buttenwiesen ein, von der Schmiedabruck aus der Musikverein Ellgau, wenig später die Schwäbische Trachtenkapelle Hirblingen. Wie viel Stimmung vier Blaskapellen in ein Festzelt bringen können, das erlebten die Festgäste nach diesem Sternmarsch.
Herzlich begrüßte Roland Wagner die Gäste. Aufgrund der hervorragenden Organisation im Vorfeld des Fests wusste der Vorsitzende des Jubelvereins, dass er sich auf seine Musikerkollegen verlassen kann. Die konnten bei der Vielzahl der Helfer ihre Feier unter das Motto „50 Jahre und kein bisschen leise“ebenfalls genießen. Beim Festakt bewiesen die Blechbläser, die Klarischnättra, das Quertett und die Silberklappen die musikalische Qualität des Musikvereins Binswangen, wie Monika Fleschhut, stellvertretende Präsidentin des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds (ASM), bestätigte. Bei der Ehrung derer, die den Verein seit 50 Jahren passiv unterstützen, betonte Wagner: „Gerade in der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, dass jemand so lange den Verantwortlichen das Vertrauen schenkt.“Der Weg, den der Musikverein seit der offiziellen Gründung im Januar 1967 beschritten hat, führt von traditioneller Blas-, Unterhaltungs- und Kirchenmusik bis hin zu konzertanten Open Airs auf dem Dorfplatz, Kindermusicals und Tanzabenden. Als Basis für den Erfolg sieht Wagner auch die Geehrten, die seit 50 Jahren aktiv im Verein spielen. Ein Garant für den Binswanger Erfolg ist Christoph Günzel. Für seine 15-jährige Tätigkeit als Dirigent ehrte ihn ASM-Bezirksvorsitzender JosefWerner Schneider. Die stellvertretende ASM-Präsidentin Monika Fleschhut und stellvertretender Landrat Alfred Schneid lobten unter anderem die beispielhafte Nachwuchsarbeit und dankten allen Ehrenamtlichen, die das Vereinsleben tragen.
Landtagsabgeordneter Johann Häusler dankte auch Spendern und Sponsoren. Als unverzichtbaren Bestandteil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in Binswangen bezeichnete Bürgermeister Anton Winkler den Musikverein, dessen Verantwortlichen es „in vielen guten Tagen und schweren Zeiten immer wieder gelingt, den Verein zu neuer Blüte zu führen“. Beim Festgottesdienst stellte Pfarrer Rupert Ostermayer heraus, wie wichtig die Gemeinschaft in Vereinen ist. Dabei solle der Einzelne nicht nachlassen in seinen Bemühungen, weil sonst die Gesellschaft auseinanderbricht. Er solle auch auf den vertrauen, der den Takt vorgibt, in der Musikkapelle ebenso wie im Leben.