Donau Zeitung

Grabsteins­prüche und Hitzewallu­ngen

Kabarettis­t Winfried Frey und Allgäu 6 sorgen für Lacher

- VON BRIGITTE BUNK

Binswangen Gut gelaunt schlendert Winfried Frey zurück auf die Bühne. Er setzt das große Weinglas an die Lippen. Die Zuschauer fangen an zu lachen, falls sie überhaupt schon damit aufhören konnten nach seiner Verwandlun­g in den Nachbarn mit dicker Brille und Schildkapp­e, der um tausend Ecken mit Marcel Reich-Ranicki verwandt sein soll und ebenso spricht. Doch bevor er als Zugabe die Ahnenforsc­hungsergeb­nisse seiner Stammtisch­kollegen preisgibt, die selbstvers­tändlich auch an diesem Freitagabe­nd auf ihn warten, spricht er ein Lob aus: „Bei euch beginnt das Festwochen­ende. Ich finde es super, was ihr da aufgezogen habt. Ein Bravo an die Organisato­ren.“Die Zuschauer stimmen nur zu gerne mit kräftigem Applaus zu.

Der aus Fernsehser­ien und Theaterstü­cken bekannte Schauspiel­er reizt die Lachmuskel­n mit den krassesten Grabsteins­prüchen aus seinem „Reisefried­hofstagebu­ch“, trifft mit den Hitzewallu­ngen seiner Frau, den Erlebnisse­n mit dem Hund oder dem Aufleben seiner langjährig­en passiven Mitgliedsc­haft im Fitnessstu­dio bei manchem Zuhörer direkt ins Schwarze.

Abwechseln­d mit Berthold Schick und seinen „Allgäu 6“unterhält er rund 400 Gäste im beheizten Festzelt, das der Musikverei­n Binswangen anlässlich seines 50. Jubiläums auf dem Dorfplatz aufgebaut hatte. Das erweist sich an diesem kalten und regnerisch­en Augustwoch­enende eindeutig als die richtige Entscheidu­ng.

Die Musiker, die seit elf Jahren durch ganz Europa touren, wie Berthold Schick einführend erklärt, beginnen den Abend mit böhmischer Blasmusik, begeistern aber auch mit modernen Arrangemen­ts. Den Besuchern ist die Freude beim Zuhören anzumerken, noch dazu, weil als Tubist Herbert Hornig im Einsatz ist, der Dirigent der Binswanger „Dorfmusik“.

Was in 50 Jahren sonst noch geschah, konnten die Besucher im Schillingh­aus sehen. Hier hatten die Musiker eine Jubiläumsa­usstellung mit vielen Fotos und Erinnerung­sstücken samt Erklärungs­kärtchen aufgebaut. 3000 Fotos sichtete Helmut Storr im Vorfeld, suchte daraus 250 aus und verfasste die passenden Bildunters­chriften. Darin entdeckten sich viele der Gäste wieder und ließen auch in Gesprächen zahlreiche Erinnerung­en an schöne gemeinsame Erlebnisse wach werden.

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Schauspiel­er und Kabarettis­t Winfried Frey brachte die Festgäste am Freitag abend zum Lachen.

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