Wie der BVB den Abstieg verhindert
D a hat es sich mal wieder gezeigt: Alles was denkbar ist, ist auch machbar. Der in seiner Absurdität sowieso schon unerreichbare Profifußball hat in den vergangenen Monaten wieder etliche Beispiele geliefert, zu welch unwahrscheinlichen Wendungen er fähig ist. Dem Hamburger SV etwa gelang es, auf bis heute nicht endgültig geklärtem Weg, die Relegationsspiele zur zweiten Liga zu vermeiden. Oder die Münchner Löwen. Gewinnen auf einmal Spiel um Spiel und machen sich breit an der Tabellenspitze. Alles freilich denkbar, aber wer hatte schon ernsthaft damit gerechnet? Nur Kleingeister verweisen darauf, dass den Münchnern ihre Erfolgsserie lediglich in der Regionalliga gelingt. Sieg ist ja nun erst mal Sieg.
Wenn aber schon derart irrwitzige Ereignisse eintreffen, ist doch davon auszugehen, dass der Weltenlauf in der nun angelaufenen Bundesligasaison zumindest annähernd unwahrscheinliche Volten schlägt.
Es muss ja nicht gleich so weit kommen, dass dem FC Bayern am Ende der Saison die Meisterschale verwehrt bleibt. Schließlich braucht der Mensch ja auch ein Mindestmaß an Beständigkeit. Möglicherweise aber wird ja der verwegene Gedanke Realität, dass den Dauersiegern der Titelgewinn tatsächlich erst am letzten Spieltag gelingt. Dass dann als erstes Manuel Baum gratuliert, der mit seinen Augsburgern dem Rivalen einen harten Kampf bis zum Schluss geliefert hat. Denkbar wäre es zumindest.
Am anderen Ende der Tabelle verkündet hingegen Peter Neururer, dass der mittlerweile von ihm trainierte Hamburger SV freiwillig den Gang in die Zweitklassigkeit antritt. Der Verein hat die Spielzeit zwar auf dem 15. Platz abgeschlossen. Das allerdings liegt ausschließlich daran, dass die Technik des Videobeweises im entscheidenden Spiel just dann streikte, als der Schiedsrichter den Hanseaten ein eindeutiges Abseitstor anerkannte.
„Wir haben es einfach nicht verdient. Wir sind schlecht und haben aus den ausgezeichneten Begebenheiten hier viel zu wenig gemacht. Es ist nur gerecht, wenn wir nun in der zweiten Liga weitermachen“, sagt Neururer.
Freudenstürme daraufhin in Dortmund. Der BVB ist Nutznießer der HSV-Entscheidung und darf weiter erstklassig kicken. Zuvor hatten es die Verantwortlichen nicht geschafft, die 170 für Dembélé und Aubameyang eingenommenen Millionen vernünftig zu investieren.
Alles unwahrscheinlich. Aber denkbar. Gut, dass die Liga wieder angefangen hat. Sie wird Überraschungen parat haben, an die heute noch keiner denkt.