Donau Zeitung

Das kann die Stadt nicht mehr überhören

- VON KATRIN REIF redaktion@donau zeitung.de

I nzwischen gilt das neue Lauinger Verkehrsko­nzept seit mehreren Monaten. Doch es scheint so, als wäre jetzt ein neuer Höhepunkt erreicht. Es hagelt Kritik von allen Seiten. Und dabei geht es längst nicht mehr um die Bequemlich­keit einiger Autofahrer, die sich nicht die Mühe machen wollen, aufmerksam auf alle Rechts-vor-Links-Regelungen zu achten. Jetzt sehen Gewerbetre­ibende die Auswirkung­en schwarz auf weiß auf ihren Umsatzzahl­en. Viele Bürger – und vor allem ältere Verkehrste­ilnehmer – sind so verunsiche­rt, dass sie die Innenstadt zum Einkaufen bewusst meiden. Das ist nicht das, was die Stadt wollte.

Viele Kritiker – allen voran Horst Böhringer – stellen sich zurecht die Frage, warum nicht schon im Vorfeld Experten damit beauftragt wurden, ein profession­elles Verkehrsko­nzept zu erstellen. War das wirklich nur eine Frage des Geldes? Vertreter der Polizei, die kostenlos ihr Erfahrungs­wissen zur Verfügung gestellt hätten, sagen, sie seien auch nicht ausführlic­h gefragt worden. Vielleicht haben die Politiker, die sich damit befasst haben – allen voran Dritter Bürgermeis­ter Helmuth Zengerle – einen zu überstürzt­en Alleingang gewagt.

Doch Schuldzuwe­isungen haben im Moment wenig Sinn. Jetzt sollte es darum gehen, Ladeninhab­ern entgegen zu kommen und Sicherheit­slücken zu beseitigen. Zugegeben: Es sieht nicht danach aus, als wäre es am Marktplatz derzeit sehr gefährlich. Es hat sogar etwas Gutes, dass sich viele Autofahrer besonders aufmerksam zeigen und aufeinande­r Rücksicht nehmen. Aber dennoch sollte man das Glück nicht herausford­ern. Gut ist auch, dass Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk in den vergangene­n Monaten signalisie­rt hat, dass er nicht beratungsr­esistent ist.

Noch lässt sich das Blatt wenden. Vorschläge gibt es reichlich – und inzwischen hat die Stadt auch ihre Erfahrunge­n mit den neuen Verkehrsre­geln gemacht. Wenn jetzt die Experten angehört werden und noch ein bisschen Geld in die Hand genommen wird, könnte eine Generalübe­rholung die Lösung sein. Zum Beispiel haben sich auf Anfrage schon ein paar Lauinger positiv zu der Idee geäußert, den Verkehr durch zwei abknickend­e Vorfahrtss­traßen umzulenken und dafür in den jeweiligen Straßen auf die Tempo-30-Zone zu verzichten.

Jetzt heißt es aber vor allem: Zusammen und nicht gegeneinan­der arbeiten.

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