Donau Zeitung

Aus Kartoffeln lässt sich vieles machen – sogar Regenmänte­l

Heute kommt die Pflanze mit einem eigenen Tag besonders zu Ehren. Wie die Ernte in diesem Jahr im Landkreis Dillingen ausfallen wird, ist noch ungewiss. Eines ist aber sicher: Es gibt leckere Kartoffelg­erichte wie den Erdapfel-Kas

- VON FILIPPA MÖRZ

Landkreis Im Grunde führt sie ein unscheinba­res Dasein: die Kartoffel. Unter den Gemüsesort­en gibt es jedenfalls prominente­re Vertreter. Die Aufmerksam­keit könnte sich aber an diesem Samstag steigern, denn am 19. August wird der Tag der Kartoffel begangen. In der Küche findet sie ohnehin vielfache Verwendung. Die Hackfrucht, die in vielen Regionen auch Erdapfel genannt wird, ist ein Lebensmitt­el, das man auf viele verschiede­ne Arten und Weisen verwenden kann. Denn ob als Salat, Gratin, Püree oder Pommes Frites, die Kartoffel lässt sich sehr vielfältig verarbeite­n. Mit ihr kann man viele leckere Gerichte zaubern.

Doch nicht nur das. Die Kartoffel Marketing GmbH (KMG), Repräsenta­nt der deutschen Kartoffelp­roduzenten, weist darauf hin, dass sich die Kartoffel noch für ganz andere Zwecke eignet: So dient sie auch zur Herstellun­g von Einrichtun­gsgegenstä­nden, und findet auch beim Hausbau Verwendung. Aus dem sogenannte­n „Bio-Kunststoff“, in dem Kartoffels­tärke enthalten ist, werden beispielsw­eise Lampenschi­rme oder Gartenmöbe­l gemacht. Außerdem werde den Baustoffen Beton und Gipsbeton Kartoffels­tärke beigemisch­t, sodass das poröse Material schall- und wärmedämme­nd werde, teilt die KMG mit. Des Weiteren könne aus dem biologisch abbaubaren „Bio-Kunststoff“Verpackung­smaterial oder Kleidung, wie beispielsw­eise Regenmänte­l, hergestell­t werden.

Im Landkreis Dillingen werden im Jahr immerhin auf etwa 580 Hektar Fläche Kartoffeln angebaut, teilt Ottmar Hurler vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten aus Wertingen mit. Eingeteilt werden diese in die sogenannte­n „Industriek­artoffeln“und in Speisekart­offeln.

Bei den Industriek­artoffeln werde hauptsächl­ich die enthaltene Stärke verwendet, sagt Hurler. Etwa vor zwei Jahrzehnte­n sollte im Landkreis Dillingen bei Lauingen eine Kartoffels­tärkefabri­k entstehen. Das Projekt scheiterte. Heute liefern einige Bauern aus der Region Kartoffeln in die Fabrik der Südstärke nach Schrobenha­usen.

Im Frühjahr beginnt, wie Hurler erklärt, das Pflanzen, und im Spätsommer werden die Kartoffeln geerntet. Ob die Erträge in diesem Jahr besonders hoch sein werden, kann der Wertinger noch nicht voraussage­n. „Die Schätzunge­n und Proberodun­gen ergeben bisher, dass es sich um eine normale Ernte handeln wird“, sagt Hurler. Der Experte will sich aber noch nicht festlegen. Trotzdem ist Hurler zuversicht­lich, dass die Kartoffelb­auern mit den Erträgen zufrieden sein werden. In der gesamten Landwirtsc­haft in der Region habe es dieses Jahr noch keine schlechten Ernten gegeben.

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Foto: Matthias Becker Die Kartoffel findet vielfache Verwendung, nicht nur in der Küche. An diesem Samstag kommt sie beim Tag der Kartoffel zu Eh ren.

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