Aus Kartoffeln lässt sich vieles machen – sogar Regenmäntel
Heute kommt die Pflanze mit einem eigenen Tag besonders zu Ehren. Wie die Ernte in diesem Jahr im Landkreis Dillingen ausfallen wird, ist noch ungewiss. Eines ist aber sicher: Es gibt leckere Kartoffelgerichte wie den Erdapfel-Kas
Landkreis Im Grunde führt sie ein unscheinbares Dasein: die Kartoffel. Unter den Gemüsesorten gibt es jedenfalls prominentere Vertreter. Die Aufmerksamkeit könnte sich aber an diesem Samstag steigern, denn am 19. August wird der Tag der Kartoffel begangen. In der Küche findet sie ohnehin vielfache Verwendung. Die Hackfrucht, die in vielen Regionen auch Erdapfel genannt wird, ist ein Lebensmittel, das man auf viele verschiedene Arten und Weisen verwenden kann. Denn ob als Salat, Gratin, Püree oder Pommes Frites, die Kartoffel lässt sich sehr vielfältig verarbeiten. Mit ihr kann man viele leckere Gerichte zaubern.
Doch nicht nur das. Die Kartoffel Marketing GmbH (KMG), Repräsentant der deutschen Kartoffelproduzenten, weist darauf hin, dass sich die Kartoffel noch für ganz andere Zwecke eignet: So dient sie auch zur Herstellung von Einrichtungsgegenständen, und findet auch beim Hausbau Verwendung. Aus dem sogenannten „Bio-Kunststoff“, in dem Kartoffelstärke enthalten ist, werden beispielsweise Lampenschirme oder Gartenmöbel gemacht. Außerdem werde den Baustoffen Beton und Gipsbeton Kartoffelstärke beigemischt, sodass das poröse Material schall- und wärmedämmend werde, teilt die KMG mit. Des Weiteren könne aus dem biologisch abbaubaren „Bio-Kunststoff“Verpackungsmaterial oder Kleidung, wie beispielsweise Regenmäntel, hergestellt werden.
Im Landkreis Dillingen werden im Jahr immerhin auf etwa 580 Hektar Fläche Kartoffeln angebaut, teilt Ottmar Hurler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Wertingen mit. Eingeteilt werden diese in die sogenannten „Industriekartoffeln“und in Speisekartoffeln.
Bei den Industriekartoffeln werde hauptsächlich die enthaltene Stärke verwendet, sagt Hurler. Etwa vor zwei Jahrzehnten sollte im Landkreis Dillingen bei Lauingen eine Kartoffelstärkefabrik entstehen. Das Projekt scheiterte. Heute liefern einige Bauern aus der Region Kartoffeln in die Fabrik der Südstärke nach Schrobenhausen.
Im Frühjahr beginnt, wie Hurler erklärt, das Pflanzen, und im Spätsommer werden die Kartoffeln geerntet. Ob die Erträge in diesem Jahr besonders hoch sein werden, kann der Wertinger noch nicht voraussagen. „Die Schätzungen und Proberodungen ergeben bisher, dass es sich um eine normale Ernte handeln wird“, sagt Hurler. Der Experte will sich aber noch nicht festlegen. Trotzdem ist Hurler zuversichtlich, dass die Kartoffelbauern mit den Erträgen zufrieden sein werden. In der gesamten Landwirtschaft in der Region habe es dieses Jahr noch keine schlechten Ernten gegeben.