Donau Zeitung

Wirbel um Wutausbruc­h auf Facebook

CSU-Mitglied spricht von Hetzjagd der AfD

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Mindelheim Marion Prediger, Vorsitzend­e der Kreisverke­hrswacht Mindelheim (Unterallgä­u) und seit Kurzem Beisitzeri­n bei der örtlichen CSU, hat sich nach ihrem umstritten­en Facebook-Posting entschuldi­gt und ist von ihrem ehrenamtli­chen Posten bei der Verkehrswa­cht zurückgetr­eten. Sie hatte in einer politische­n Debatte im Internet der AfD die Schuld daran gegeben, „dass Europa aus den Fugen gerät“und geschriebe­n: „Fast schon möchte ich Ihnen wünschen, dass jemand aus Ihrer Familie, aus Ihrem Freundeskr­eis unter diesen oder den nächsten Toten oder Verletzten ist! Dann kapiert ihr vielleicht mal, was ihr da macht.“Und weiter: „Euch müsste man die Pest und Cholera wünschen!“

Die Mindelheim­erin entschuldi­gte sich für ihr „blödes Dahergesch­reibe“, stellte aber gleichzeit­ig klar, dass sich ihre Sätze nicht auf die ganze AfD, sondern lediglich auf die beiden Facebook-Mitglieder bezogen hätten, mit denen sie zuvor diskutiert hatte. Doch der Shitstorm, vor allem von AfD-Sympathisa­nten, war damit nicht mehr zu stoppen: In Predigers Augen will die AfD der CSU, der sie seit 30 Jahren angehört, eins auswischen und habe deshalb die Hetzjagd auf sie veranstalt­et: „Das ist künstlich hochgespie­lt. Ich bin nur Kollateral­schaden.“

Wie sie weiter betont, sei sie nicht wegen ihrer Facebook-Aussagen als Vorsitzend­e der Kreisverke­hrswacht zurückgetr­eten, sondern deshalb, weil das gesamte restliche Team des Vorstands sich gegen sie gestellt und sich im Internet mit einem Beitrag öffentlich von ihr distanzier­t hatte.

Der Vorsitzend­e der Mindelheim­er CSU bezeichnet­e Predigers Äußerungen als „absolutes No-Go“und forderte sie auf, darüber nachzudenk­en, ihr Amt im Vorstand und möglicherw­eise auch ihr Parteibuch zurückzuge­ben. Sollte sie dies nicht freiwillig tun, zieht der Verband ein Parteiauss­chlussverf­ahren in Betracht.

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