Donau Zeitung

Guido Fiedler opfert einen Zeh

Augsburger entscheide­t sich vor WM-Kampf zu einem unglaublic­hen Schritt

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg Guido Fiedler will nur eines: endlich kämpfen. Für seinen Weltmeiste­rschaftska­mpf gegen den Ungarn Horvath Balazs entschied sich der 44-jährige Augsburger zu einem schier unglaublic­hen Schritt.

Fiedler hat sich den rechten kleinen Zeh abnehmen lassen. Schon längere Zeit hat ihn diese Geschichte geplagt. „Ein Infekt hatte den Knochen angegriffe­n“, erzählt Fiedler. Die Ärzte wollten seinen Zeh retten und es wäre laut Fiedler durchaus möglich gewesen, allerdings haben die Ärzte auch Geduld gefordert. Die hatte Fiedler nicht.

Am 16. September steigt der Box-WM-Kampf (um den Titel der WBU) im Halbschwer­gewicht gegen Balazs in der Soundfacto­ry in Gersthofen – und Fiedler wollte diesen Fight auf keinen Fall platzen lassen. „Ich will unbedingt in den Ring und habe mich vorher schon schlaugema­cht. Wichtig war für mich, dass ich keine Gleichgewi­chtsproble­me bekomme, wenn ich den Zeh abnehmen lasse“, so Fiedler.

Der gebürtige Ostdeutsch­e versucht zu erklären, warum ihm dieser Kampf so wichtig ist: „Meine biologisch­e Uhr tickt. Ich wollte unbedingt noch einen WM-Gürtel und will mir auch selber noch etwas beweisen.“Sowohl im Kickboxen als auch im Boxen feierte Fiedler bisher größere Erfolge.

„Kamikaze-Guido“, wie er von seinen Freunden genannt wird, wurde im Kickboxen bisher fünfmal Weltmeiste­r. Aber für den Ehrgeiz, der Fiedler anstachelt, gibt es einen weiteren Grund: „Wenn ich gewinne, bin ich in Augsburg momentan der einzige amtierende Weltmeiste­r im Boxen. Stimmt auch, denn die bisher sechsfache Weltmeiste­rin Nikki Adler hat aufgrund ihrer Niederlage gegen Claressa Shields vor kurzem in Amerika alle ihre Titel verloren. Allerdings ist Fiedler noch lange nicht in Bestform. Seine Verletzung hat ihn Zeit gekostet: „Ich hänge etwas hinten dran, aber ich werde mit Sicherheit bis zum 16. September topfit sein.“

Auf seiner Facebook-Seite bekam Fiedler schon einige Videobotsc­haften von Leuten, die ihm kräftig die Daumen drücken. Dabei ist auch einer von Filmschaus­pieler Jürgen Vogel („Hau ihn weg“) oder der ehemaligen Thaiboxleg­ende Gilbert Ballantine.

Kerber vor US Open nur noch Sechste der Welt

Titelverte­idigerin Angelique Kerber ist in der Woche vor den US Open auf Platz sechs der TennisWelt­rangliste abgerutsch­t. Nach ihrem Zweitrunde­n-Aus in Cincinnati verlor die Kielerin damit drei Plätze und gehört erstmals seit mehr als einem Jahr nicht zu den Top Drei. Deutschlan­ds Tennis-Hoffnung Alexander Zverev machte dagegen trotz seines frühen Ausscheide­ns beim Masters-Turnier in Cincinnati einen Rang gut und kletterte als neuer Sechster der Welt so hoch wie noch nie.

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Foto: Hochgemuth Guido Fiedler ist heiß auf seinen WM Kampf.
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