Katzenjammer und Jubel
Landesligist FC Gundelfingen leckt seine Wunden nach der 0:5-Pleite gegen Illertissen II, Glötts Bezirksliga-Kicker feiern dagegen ihren ersten Saisonsieg
Schon nach dem 3:0-Sieg gegen den
SV Mering hatte Karlheinz Schabel betont: „Wir bleiben demütig, heben nicht ab.“Das ist gut zwei Wochen her und die von ihm trainierten Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen waren zu dem Zeitpunkt ungeschlagen. Dass der 55-Jährige damit keineswegs tiefstapelte, wurde bei den jüngsten beiden Niederlagen offensichtlich. Insbesondere das 0:5 gegen den FV Illertissen II ging dem Trainer sichtlich an die „Nieren“. Denn Verteidiger Maxi
milian Heinle musste ebenso verletzt vom Platz wie Michael Grötzinger, der als vierter Spieler in der aktuellen Runde die Kapitänsbinde trug – weil alle drei Vorgänger auch nicht zur Verfügung standen. Während sich Grötzinger bei einem langen Schritt an der Leiste verletzte, hatte Heinle im Zweikampf einen Ellbogen abbekommen. Zumindest das gibt Hoffnung, dass der Innenverteidiger am Sonntag bei Türkspor
Augsburg wieder zur Verfügung steht. Das wird bei den Junioren Jo
nas Schneider, Keeper Dominik De wein und dem ohnehin noch angeschlagenen Johannes Hauf nicht der Fall sein. Das Trio ist von Freitag bis Sonntag zu einem AuswahlLehrgang in der Sportschule Oberhaching. Von ihren Altersgenossen machte gegen Illertissen übrigens der nächste auf sich aufmerksam.
Marius Brugger kam für Heinle in der Abwehr zu seinem zweiten, diesmal etwas längeren LandesligaEinsatz und hinterließ dabei nicht den schwächsten Eindruck.
Groß war der Jubel bei den Lilien. Endlich gelang der SSV Glött der ersehnte erste Bezirksliga-Saisonsieg – und das ausgerechnet im Lokalderby beim TSV Offingen. „Die Mannschaft hat sich den Sieg richtig hart erarbeitet und somit auch verdient“, stellte ein erleichterter Coach Stefan Schneider fest. Er hatte freilich bange Minuten zu überstehen. Der heimstarke Aufsteiger Offingen – zuvor auf eigenem Platz seit 14 Monaten ungeschlagen – verlangte den Glöttern alles ab. „Hier ist es keineswegs selbstverständlich, zu gewinnen, doch die Jungs haben sich für ihren großen Aufwand nun endlich mit einem Sieg belohnt“, so Schneider weiter. Nur mit der Chancenverwertung konnte er einmal mehr nicht zufrieden sein, auch wenn es für sein Team ein erster Schritt in die richtige Richtung war. Weniger glücklich war Sportleiter
Joachim Hauf vom FC Lauingen nach dem 0:3 gegen den VfL Ecknach. „Das Bemühen und der Wille waren deutlich erkennbar. Wir hatten im Prinzip im ersten Durchgang die gleichen Möglichkeiten wie die Gäste. Im Gegensatz zum VfL haben wir unsere Chancen nicht genutzt und sind daher auf die Verliererstraße geraten.“
Der Saisonauftakt in den beiden Kreisligen der Region war „DerbyZeit“. Fünf Landkreis-Teams kicken in der West-Gruppe, vier davon standen sich im direkten Vergleich gegenüber. In einer torreichen Partie bejubelte Neuling BC Schretzheim seinen 4:3-Erfolg gegen
den SV Aislingen. Gäste-Trainer Fal ko Ballin bemängelte dabei „eine katastrophale erste Halbzeit“seines Teams: kein Zugriff auf das Spiel, keine Aggressivität, kein Mut. Zwei aus Aschberg-Sicht unglückliche Schiedsrichterentscheidungen führten schließlich dazu, dass die Aislinger die Partie über 50 Minuten in Unterzahl bestreiten mussten. „Mit etwas mehr Glück hätten wir diesen Spielstand halten können. Trotzdem geht der Sieg für die Platzherren aufgrund der Vielzahl seiner Torchancen völlig in Ordnung“, resümierte Ballin. Im zweiten Derby zog der SV Holzheim nach zwei Elfmetern mit 0:2 beim umgruppierten
TSV Haunsheim den Kürzeren. Derby Nummer drei war die Begegnung des TSV Unterthürheim mit Titelanwärter TSV Wertingen in der Nord-Gruppe. Die 0:3-Niederlage des Gastgebers wurde nach engem Spielverlauf erst in der Schlussphase mit zwei Wertinger Toren zementiert. „Wir hatten unsere Gelegenheiten“, sagt Abteilungsleiter Stefan
Mayershofer – und blickt nach vorne: „Lange hadern gibt es nicht in Unterthürheim.“
Kaum in der Kreisliga, schon der erste Punkt für Aufsteiger SG Unter
ringingen/Amerdingen. Das 1:1 in Mertingen war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. 1:1 endete auch der erwartet schwere Auftakt der
SSV Höchstädt beim SV Holzkirchen. „Rechtzeitig zum ersten Punktspiel hat unsere Mannschaft auf Wettkampfmodus umgeschaltet“, so SSV-Trainer Markus Zengerle. Den Punkt nimmt er gerne mit und hofft, dass am Wochenende Benedikt Grie
ner, der angeschlagen war, wieder einsatzbereit ist. Das Gleiche gilt für die verletzt ausgeschiedenen Patrick
Wanek und Sebastian Letzing. „Wir alle wünschen uns, dass sie bald wieder zur Verfügung stehen, denn ihre Qualität können wir schwer ersetzen!“(gül/wab/fm)