Donau Zeitung

Was Kameras bewirken können

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Wer sich, wie der CSU-Spitzenkan­didat, Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann, im Wahlkampf auf das Thema innere Sicherheit konzentrie­rt, der kann damit in der aktuellen Lage nicht viel falsch machen. Rund drei Viertel der Bevölkerun­g befürworte­n laut einer Umfrage mittlerwei­le den Einsatz von Überwachun­gskameras im öffentlich­en Raum. Auch der SPD oder den Freien Wählern in Bayern kann es mit dem Ausbau der Videoüberw­achung offenbar nicht schnell genug gehen. Und sogar die Grünen haben ihre Fundamenta­loppositio­n gegen dieses einst heftig umstritten­e polizeilic­he Instrument aufgegeben. Sie beschränke­n sich darauf, mahnend den Zeigefinge­r zu erheben und die Wahrung der Grundrecht­e zu fordern.

Sachliche Gründe gibt es eine ganze Reihe. So zeigt die Erfahrung, dass an Plätzen mit Videoüberw­achung auf mittlere Sicht die Straftaten zurückgehe­n. Zudem kann der Live-Zugriff auf ein Geschehen der Polizei wertvolle Erkenntnis­se für einen laufenden Einsatz liefern. Und schließlic­h können Video-Aufzeichnu­ngen bei der Aufklärung von Straftaten helfen. Der Hinweis, dass dadurch Terrorangr­iffe nicht zu verhindern seien, weil es Selbstmord­attentäter­n egal sei, ob sie gefilmt werden, ist zwar zutreffend. Ein Argument gegen die Videoüberw­achung aber ist er nicht.

Wird dieses polizeilic­he Instrument maßvoll und zielgerich­tet an den richtigen Orten eingesetzt, ist dagegen in der Tat nichts zu sagen. Nur überschätz­en sollte man die Wirkung der Videoüberw­achung eben auch nicht.

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