Donau Zeitung

Eine ganz Große tritt ab

Margot Hielscher war die Grande Dame der deutschen Unterhaltu­ngsbranche. Nun starb sie im Alter von 97 Jahren

- Fotos: dpa

München Sie hat dutzende Filme gedreht, war in rund 200 Fernsehpro­duktionen zu sehen. Sie einfach nur als Schauspiel­erin zu bezeichnen, wird Margot Hielscher allerdings nicht gerecht: Denn sie war auch Sängerin, trat etwa Ende der 50er Jahre beim Grand Prix Eurovision de la Chanson auf. Und sie war wohl die erste Talkmaster­in Deutschlan­ds. Unter anderem.

Hielscher war die Grande Dame der deutschen Unterhaltu­ng – am Sonntag ist die gebürtige Berlinerin mit 97 Jahren in München gestorben, sagte ihr Neffe gestern.

Begonnen hatte ihre Karriere 1939, als sie als Kostümbild­nerin beim Film ihr Geld verdiente. Ein Jahr später wurde sie von einem Regisseur entdeckt und für ihre erste Schauspiel­rolle verpflicht­et: als Hofdame an der Seite von Zarah Leander in „Das Herz der Königin“. Es folgten Auftritte bevorzugt in Liebeskomö­dien. Mit Curd Jürgens drehte sie den Klassiker „Frauen sind keine Engel“.

Während des Zweiten Weltkriegs zählte sie zu den beliebtest­en Filmstars des Landes, kritisch beäugt von den Nazis. Was an ihrer angeblich zu amerikanis­chen Attitüde lag. Nach Kriegsende wandte sich Hielscher mehr der Musik zu. Und dem Fernsehen. In ihrer Sendung „Zu Gast bei Margot Hielscher“, die von Mitte der 50er Jahre an im Bayerische­n Fernsehen lief, plauderte sie mit Prominente­n wie Leonard Bernstein oder Romy Schneider.

Und da waren ihre Serienroll­en, an die man sich noch gerne erinnert – in „Salto Mortale“oder in „Rivalen der Rennbahn“. Ihre letzte TVRolle spielte sie 1994 in der Serie „Der Nelkenköni­g“. (dpa, AZ)

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1947: Margot Hielscher bei einem Auf tritt im Düsseldorf­er Opernhaus.
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2007: Bei einem Empfang in ihrer Wahl heimat München.

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