Donau Zeitung

Für Tüftler Madsen wird es eng

Leiche könnte die vermisste Kim Wall sein

- VON ANDRÉ ANWAR

Stockholm Für den exzentrisc­hen dänischen Erfinder und U-BootBauer Peter Madsen wird es immer enger: Am heutigen Mittwoch will sich die dänische Polizei erstmals zur Identität der am Montag in einer Bucht bei Kopenhagen gefundenen Wasserleic­he äußern. Dann liege wohl das Ergebnis der DNA-Analyse vor. Bei der Leiche handelt es sich um den Torso einer Frau – ohne Arme, Beine und Kopf, die wohl „mechanisch“abgetrennt worden seien. Es ist wahrschein­lich, dass es sich um die Leiche der nach einer U-Boot-Fahrt mit Madsen vor mehr als einer Woche verscholle­nen 30-jährigen schwedisch­en Journalist­in Kim Wall handelt. Gestern suchten Taucher an der Fundstelle nach weiteren Körperteil­en.

Bereits am Montag war bekannt geworden, dass Madsen ein Teilgestän­dnis abgelegt hat. Die schwedisch­e Journalist­in, die über ihn schreiben wollte, sei im U-Boot aufgrund „eines Unglücks“gestorben, behauptete er. Er habe sie dann „auf See bestattet“. Wall war am frühen Abend des 10. August mit Madsen in dessen U-Boot „UC3 Nautilus“in See gestochen. Walls Freund meldete sie später als vermisst. Dann sank Madsens U-Boot – angeblich wegen eines Defekts. Madsen wurde gerettet, die Journalist­in blieb verscholle­n. Und der Erfinder behauptete, sie schon wenige Stunden nach dem Auslaufen wieder an Land gesetzt zu haben. Überwachun­gskameras am Hafen zeigten jedoch, dass diese Angabe erlogen war.

Madsen wurde dann wegen Verdachts auf „fahrlässig­e Tötung unter besonders schweren Umständen“verhaftet.

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Kim Wall

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