Es werde Licht
Mehr Licht, soll Goethe gesagt haben, bevor er das Zeitliche gesegnet hat. Und mehr Licht, das wollten jetzt auch Nanu und ihr Herr Gemahl in ihrem neuen Eigenheim. Deshalb zogen sie los, um sich in einem großen Möbelhaus die Illuminationsmöglichkeiten zu betrachten. Hell war es da. Sehr hell. Vermutlich läuft einer der Blöcke des Atomkraftwerks in Gundremmingen nur, damit die Lampen dort noch den letzten Winkel ausleuchten können. Ganz so hell wollte Nanu es dann doch nicht haben. Aber natürlich jetzt auch nicht dunkel.
Deswegen, weil man mit der Zeit gehen will und in Zeiten der Energiewende auch keine Stromfresser im Haus haben möchte, entschied man sich für LED-Technik. Gesagt, gekauft. Am Samstag dann große Baustellenaktion. Löcher gebohrt, Lampen an die Decke geschraubt. Zufrieden gewesen. Extra in der Dunkelheit noch einmal hingefahren. Lichtschalter betätigt. Kurz vor der Erblindung gestanden. Kaltes, weißes Licht von der Intensität des Flutlichts im Fußballstadion erhellt den Flur. Neue Leuchtmittel mit warmweißem Licht bestellt. Ausprobiert. Auch nicht besser.
Das Ende vom Lied war, dass der Hausherr am darauffolgenden Samstag die neuen teuren Lampen wieder von der Decke heruntergebastelt und gegen weitaus günstigere LED-Leuchten ausgetauscht hat. Die sind wesentlich angenehmer. Das teure Stück wurde im Kellerflur einer neuen Verwendung zugeführt. Dort kann man künftig auch operieren, sollte es jemals nötig sein.