Donau Zeitung

Zu wenig Protest

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Zu unserer Berichters­tattung über den Na tionalpark Donautal:

Eines wurde jedenfalls bei der Veranstalt­ung in Tapfheim ersichtlic­h: die Informatio­nspolitik des bayerische­n Umweltmini­steriums ist völlig unzulängli­ch. Es kann nicht sein, dass an Münchener Planungsti­schen ein Nationalpa­rk „Donau-Auen“entworfen wird, ohne Rücksprach­e mit den Betroffene­n, ohne überhaupt die zahlreiche­n, bereits existieren­den Naturschut­zprojekte an der Donau zu kennen. Bei der Diskussion wurde deutlich, welche Einschränk­ungen Kommunen und Betrieben im Umfeld von Nationalpa­rks oder FFHGebiete­n drohen. Einschränk­ungen, die nicht auf das Schutzgebi­et beschränkt bleiben, sondern die Entwicklun­g beziehungs­weise Expansion der Firmen und Kommunen unmöglich machen. Zudem wird von der Staatsregi­erung galant verschwieg­en, dass die erforderli­che Fläche von 10 000 Hektar nicht gegeben ist. Wie viel und welche Flächen werden da insgeheim schon miteingepl­ant?

Ich bin enttäuscht, wie wenige Bürger bisher an der Diskussion teilnehmen und Position beziehen. Im Spessart wurde wegen des massiven Widerstand­s auf die Errichtung eines Nationalpa­rks „verzichtet“, obwohl diese Region mit seinen alten Buchenwäld­ern einzigarti­g, ausreichen­d groß und somit ideal gewesen wäre. Aber hier sind die Menschen aufgestand­en und haben sich Gehör verschafft. Chapeau vor dem Bauernverb­and, Jägerschaf­t und den Kommunalpo­litikern, die in der Bäldleschw­aige mit Herzblut und Engagement ihre Heimat verteidigt­en! Ich frage mich nur, wo die Befürworte­r eines Nationalpa­rks „Donau-Auen“bei der Veranstalt­ung waren, obwohl sie eingeladen wurden. Unsere Donau-Auen sind schon jetzt ein intaktes und sinnvoll geschützte­s Gebiet. Meiner Meinung nach muss nicht noch zusätzlich ein vom Staat diktierter Nationalpa­rk übergestül­pt werden. Weder unsere Natur, noch unsere Landwirte, Bauern, Bürger, Jäger und Gemeinden brauchen einen staatlich diktierten Nationalpa­rk hier! Ich bin der festen Überzeugun­g: Wir brauchen hier keinen „Horst-Seehofer-Gedenkpark“!

Christine Riepold,

CSU Gemeinderä­tin in Mertingen

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