Der „Sheriff“lobt Nordschwaben
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist zu Gast in Mertingen. In der Alten Brauerei spricht er über den Landkreis und aktuelle Wahlkampfthemen. Welche Pläne er für die Region hat
Mertingen Viele Gäste essen gerade zu Mittag, als eine Menschengruppe durch die Räume der Alten Brauerei in Mertingen schreitet. An deren Spitze läuft der Bayerische Innenminister und CSU-Spitzenkandidat Joachim Herrmann. „Guten Appetit“, ruft er den Gästen zu. Der Besuch des „politischen Schwergewichtes“, wie ihn Mertingens Bürgermeister Albert Lohner bezeichnet, lockt zahlreiche Interessierte in die Kommune.
„Die sehr gute Zusammenarbeit“mit Bundestagsabgeordnetem Ulrich Lange habe den Besuch ermöglicht. Da in Herrmanns Aufgabenbereich nicht nur der Bereich der Sicherheit fällt, geht er zunächst auf die Errungenschaften in Sachen Verkehr ein. „Jahrelang wurde beim Thema Fernstraßen immer gejammert, aber Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Ulrich Lange haben viel erreicht“, betont der Spitzenkandidat. „Wenn ich mir die Bundesstraßen 2, 16 und 25 ansehe, dann merkt man, dass in Bayern Geld verbaut wird“, sagt er weiter.
Und damit sei noch nicht Schluss: Auch die Ortsumgehungen Tapfheim und Möttingen sowie der Ausbau der B25 stünden auf der Agenda. „Wir hoffen, dass wir dieses Projekt noch 2017 angehen können“, stellt Herrmann in Aussicht. „Neue Straßen garantieren zwar nicht gleich neue Arbeitsplätze, aber wenn die Infrastruktur nicht auf dem aktuellsten Stand ist, dann ist das ein Hindernis“, begründet er, weshalb ihm das Thema so wichtig ist.
Auch sonst ist der Innenminister voll des Lobes über den Landkreis Donau-Ries: „Wir nehmen nicht nur den barrierefreien Ausbau weiterer Haltstellen in Angriff, sondern wollen den Schienenverkehr weiter ausbauen.“Ohnehin sei die Entwicklung in der Region phänomenal, die Arbeitslosenquote liege mit 1,9 Prozent sowohl deutlich unter dem Durchschnitt der Bundesrepublik als auch unter der bayernweiten Quote.
Natürlich handelt es sich bei dem politischen Weißwurstfrühschoppen in Mertingen um einen CSUWahlkampfauftritt. Deshalb geht Herrmann auch auf überregionale Themen ein. Unter anderem setzt er sich lautstark dafür ein, den Länderfinanzausgleich für Bayern herabzusenken, junge Familien zu fördern, mittelständische Betriebe steuerlich zu entlasten und „jedes einzelne Anwesen in Bayern“mit einem schnellen Internetzugang auszustatten, sonst gebe es für ländliche Regionen keine Zukunftschancen.
Seine Hauptaufgabe, die innere Sicherheit, bringt im Vorfeld Ulrich Lange zur Sprache. Denn beim Empfang durch die Blaskapelle liegen auch zahlreiche Sheriff-Hüte bereit. „Die Kopfbedeckungen sind ein Zeichen dafür, dass dieser Mann für Sicherheitsgarantie steht. Er duldet null Toleranz gegenüber Gewalt und Terror“, lobt Lange den hochrangigen Besucher.
Die Wahl Mertingens als Austragungsort sei gefallen, da auf dem Brauereigelände ein ganz spezielles Ambiente herrsche, so der Bundestagsabgeordnete. „Zudem liegt die Kommune in unmittelbarer Nähe zum Landkreis Dillingen, mit dem wir einen gemeinsamen Wahlkreis bilden. Außerdem ist der CSUOrtsverband gut und aktiv“, erklärt Lange weiter.
Auch Mertingens Bürgermeister Albert Lohner freut sich sichtlich über den Besuch des Bayerischen Innenministers in seiner Gemeinde: „Es ist eine Ehre, Gastgeber sein zu dürfen – und dies sind wir gerne.“Deshalb lässt er es sich nicht nehmen, in seiner Rede Herrmann die Kommune vorzustellen. Darin bedankt er sich für die Hilfe aus der Städtebauförderung und hofft „auf weitere Unterstützung“. Zu den weiteren Gästen zählen unter anderem Landrat Stefan Rößle, Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler sowie der Dillinger Listenkandidat Gerhard Kaltner.
Abschließend trägt sich der Staatsminister ins Ehrenbuch Mertingens ein und wird mit einem Molkerei-Korb und einem Wein wieder verabschiedet.