Donau Zeitung

Neue Führung bei Frauenhaus Verein

Regina Schmidt stellt sich nicht mehr zur Wahl. Aktuelle Zahlen werden vorgestell­t

-

Landkreis Bei der Mitglieder­versammlun­g des Vereins „Projekt Frauenhaus – Hilfe bei Gewalt an Frauen und Kindern“ist Maja Pauer aus Höchstädt zur neuen Vorsitzend­en gewählt. Sie löst Regina Schmidt ab, die dem Verein seit der Gründung vor 27 Jahren vorstand. Die beiden Stellvertr­eterinnen sind Lotte Hins (Bäumenheim) und Ursula Kneißl-Eder (Buchdorf). Die Kasse verwaltet künftig Evi Peeters-Dehlau, neu im Vorstand sind Britta Wülfing, Schriftfüh­rerin, und Manuela Limbeck, Besitzerin. Kassenprüf­erinnen sind Silvia Gollmer und Carina Rosskopf. Regina Schmidt, Sarah Schütze, Karina Gnugesser und Alexandra Gilbert stellten sich nach langjährig­er Tätigkeit im Frauenhaus­verein nicht mehr zur Wahl.

Regina Schmidt machte die Bedeutung eines autonomen Frauenhaus­es deutlich. Hier dürfe jede Frau selbst bestimmen, ob und wann sie ihre schwierige Situation ändern möchte, um sich ein unabhängig­es und selbstbest­immtes Leben aufzubauen. Die Mitarbeite­rinnen im Frauenhaus unterstütz­en die betroffene­n Frauen und deren Kinder. Schmidt bat ihre Nachfolger­innen, den sozialen Aspekt immer im Blick zu behalten.

Im Jahr 1990 gründeten aktive und engagierte Frauen den Verein. Vier Jahre später, im Oktober 1994, wurde das Frauenhaus Nordschwab­en seiner Bestimmung übergeben. Die Zuständigk­eit erstreckt sich auf die Landkreise Donau-Ries und Dillingen. Körperlich oder seelisch misshandel­te und von Misshandlu­ng bedrohte Frauen erhalten dort Schutz und vorübergeh­ende Unterkunft. Zwei Sozialpäda­goginnen und eine Erzieherin bieten den betroffene­n Frauen Schutz und Hilfestell­ung.

Sarah Schütze stellte den Jahresberi­cht vor. Im vergangene­n Jahr 2016 fanden 22 Frauen und 19 Kinder im Frauenhaus Nordschwab­en Zuflucht und umfassende profession­elle Unterstütz­ung. Die durchschni­ttliche Auslastung lag bei 89,75 Prozent. Die Statistik zeigt, dass 2016 weniger Frauen als 2015 im Frauenhaus lebten.

Die geringere Fluktuatio­n lasse sich darauf zurückführ­en, dass einige Familien – aufgrund der schwierige­n Situation auf dem Wohnungsma­rkt – über einen längeren Zeitraum im Frauenhaus wohnten. In etwa 75 Prozent der Fälle war der Täter der Ehemann oder Lebenspart­ner.

Dies zeige, dass Frauen, die von Gewalt betroffen sind, diese überwiegen­d durch ihre Beziehungs­partner erfahren und die Gewalt fast immer in den eigenen vier Wänden geschieht.

Seit Bestehen des Frauenhaus­es bis Ende 2016 wurden 870 Frauen und 871 Kinder im Frauenhaus aufgenomme­n. Häufig seien alle Zimmer belegt, das Frauenhaus sei für die Region heute mindestens genauso wichtig wie vor 23 Jahren.

Der neue Vorstand freut sich über Frauen, die die Arbeit im Verein aktiv unterstütz­en wollen. Interessen­tinnen können sich unter Telefon 09074/922109 melden und informiere­n. Nach wie vor sei der Verein auch auf Spenden und Bußgelder angewiesen, heißt es in der Pressemitt­eilung.

 ?? Foto: Alexandra Gilbert ?? Beim Verein Projekt Frauenhaus wurde ein neuer Vorstand gewählt. Das Bild zeigt (von links) Manuela Limbeck, Britta Wülfing, Ursula Kneißl Eder, Maja Pauer, Lotte Hins und Evelyn Peeters Dehlau.
Foto: Alexandra Gilbert Beim Verein Projekt Frauenhaus wurde ein neuer Vorstand gewählt. Das Bild zeigt (von links) Manuela Limbeck, Britta Wülfing, Ursula Kneißl Eder, Maja Pauer, Lotte Hins und Evelyn Peeters Dehlau.

Newspapers in German

Newspapers from Germany