Frustrierte Asylhelfer in Zusamaltheim
Der Unterstützerkreis schrumpft. Bürgermeister Wolfgang Grob sieht schwierige Lage
Zusamaltheim Frustration im ehrenamtlichen Asylhelferkreis: Die Gruppe, die Asylbewerber in den Unterkünften in Wertingen und Zusamaltheim unterstützt, ist in den letzten Monaten von zwölf auf vier Personen zusammengeschrumpft. Umso deprimierender für Wolfgang Plarre, Sprecher des Kreises, dass dieser auf nur wenig Unterstützung in Zusamaltheim stößt. Der Wertinger Helferkreis kümmere sich auch um Zusamaltheim, erklärt Plarre, wo derzeit 31 Asylbewerber aus Syrien, Äthiopien, Irak, Pakistan, Eritrea, Nigeria und Afghanistan untergebracht sind. Diese Männer, Frauen und Kinder seien durchaus noch auf Hilfe angewiesen, betont Plarre. Und sie seien „auch Bürger von Zusamaltheim“. Es gebe für diese Menschen noch längere Zeit Betreuungsbedarf. „Ich versuche, den Asyl-Unterstützerkreis noch aufrecht zu erhalten“, beschreibt Plarre die Situation. Die Helfer hätten eigentlich in Wertingen genug zu tun. Aus Zusamaltheim aber komme wenig Bereitschaft, bedauert er.
Bürgermeister Wolfgang Grob kennt die Situation: „Es ist richtig, der Anteil derer, die in Zusamaltheim mitwirken, ist sehr wenig.“Es bestehe im Moment sehr wenig Bereitschaft. Grob sieht die ständig wechselnde Ausgangslage als Ursache. „Wenn es viel Wechsel in der Unterkunft gibt, dann brauchen die Helfer sehr viel Kraft, um das zu bewältigen.“Die Situation in einem Dorf sei schwieriger als in einem Städtchen mit Infrastruktur, wie Wertingen.
Denn auf dem Dorf sitzen die Asylbewerber untätig herum, müssten beschäftigt werden. Da jemanden zu finden, sei schwierig. Auch die derzeit politische Lage mit den Abschiebungen nehme den Helfern viel Luft: „Die Diskussion um Abschiebungen frustriert die Helfer.“Diese würden eine Beziehung zu ihren Schützlingen aufbauen und seien dann frustriert, wenn sie abgeschoben werden.
Andererseits resigniert auch Bürgermeister Grob ein bisschen. Von der Gemeinde aus habe er Asylbewerbern Arbeit angeboten. Diese werde aber nicht angenommen, da es sich nur um Ein-Euro-Jobs handele. Auch Flüchtlinge aus vergangener Zeit, die inzwischen im Dorf integriert sind, zeigten keine Bereitschaft zu helfen.