Donau Zeitung

Baum ist nicht nur als Trainer gefragt

- VON WOLFGANG LANGNER wla@augsburger allgemeine.de

Stefan Reuter hält Konkurrenz für leistungsf­ördernd. Hat er jedenfalls unmittelba­r nach Beendigung der Transferpe­riode gesagt. Nun ja, muss er ja sagen bei einem Kader von 33 Spielern. Reuter wäre ein schlechter Manager, würde er anders argumentie­ren. Dabei weiß er als Exprofi wohl am besten, dass diese Anzahl an Spielern alles andere als optimal ist. Reuter ist wahrschein­lich in seiner gesamten Laufbahn noch nie mit einem so großen Kader konfrontie­rt worden. Aber nun ist es, wie es ist.

Dass Trainer Manuel Baum eine Reihe von Spielern mitziehen muss, die wohl nie zum Einsatz kommen, ist bedauerlic­h. Doch es war anscheinen­d nicht möglich, Spieler, von denen sich der Verein trennen wollte, woanders unterzubri­ngen. Vermutlich überschätz­t sich auch mancher und will deshalb nicht den Gang in die 2. oder 3. Liga antreten. Sicher hätten die Verantwort­lichen des FCA einigen, die auf der Gehaltslis­te des Vereins stehen, keine Steine in den Weg gelegt.

Bei den Torhütern hat sich der Verein verzockt

In Sachen Torhüter hat sich der FCA verzockt. Offenbar ist die Klubführun­g davon ausgegange­n, dass Marwin Hitz den Verein verlässt, warum hätte man sonst mit Fabian Giefer einen weiteren Torhüter verpflicht­et? Jetzt müssen die Verantwort­lichen aufpassen, dass keine Unruhe entsteht. An jedem Bundesliga-Wochenende dürfen 18 Spieler für einen Kader nominiert werden. Heißt: 15 müssen auf die Tribüne oder in der U-23 kicken. Da ist Baum nicht nur als Trainer sondern auch als Psychologe gefragt. Diese Transferpe­riode hat in Augsburg auch endgültig einen Umbruch eingeleite­t. Platzhirsc­he und Stützen wie Kapitän Paul Verhaegh (33), Halil Altintop (34) oder Raúl Bobadilla (29) haben den Verein verlassen.

Das hat erneut dazu geführt, dass viele Experten den Verein zum Abstiegska­ndidaten erklären. Daran hat sich für den FCA auch in seinem siebten Bundesliga­jahr nichts geändert. Doch darüber wird man beim FCA wie immer lächelnd hinwegsehe­n.

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