Donau Zeitung

„Manchmal habe ich das Haus gehasst“

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„Meine Frau sagt immer, ich bin jetzt wieder der Mann, den sie kennengele­rnt hat“, sagt Manfred Haas. Jahrelang arbeitete er im Außendiens­t, bezeichnet­e sich selbst als Bürohengst und war mehr als unglücklic­h in seinem Beruf. Die Erlösung kam 2012. Da fing er hier am Christa-Hochhaus als Hausmeiste­r an. Durch seinen Schwiegers­ohn, der sich hier gelegentli­ch um die Ordnung und Sauberkeit am Haus kümmerte, rutschte er in diese Position hinein.

Bevor Haas ans Hochhaus kam, gab es keinen Ansprechpa­rtner vor Ort für die Bewohner. „Klar bin ich stolz, wenn ich am Haus vorbeigehe und sehe, dass alles sauber ist“, sagt Haas. Vier bis fünf Stunden verbringt er hier am Hochhaus. Täglich.

Trotzdem sagt er: „Manchmal habe ich das Haus gehasst.“Denn es habe auch problemati­sche Mieter gegeben, die anderen das Leben schwer gemacht hätten. Doch diese Zeiten seien jetzt zum Glück vorbei. Jetzt habe er ein super Verhältnis zu allen Mietern. Wenn der Wasserhahn klemmt oder eine Glühbirne gewechselt werden muss, ist Haas stets zur Stelle. Nur von Strom und Heizung lässt der Hausmeiste­r die Finger.

An einen besonders anstrengen­den Einsatz kann sich Haas auch jetzt noch erinnern. „Als neue Fenster eingebaut werden mussten, hat es drei bis vier Wochen gedauert, bis wir endlich eine Firma gefunden haben, die es schaffte, diese bis in den fünften Stock zu transporti­eren.“

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Manfred Haas ist für die Mieter da, wenn mal ein Wasserhahn klemmt.

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