Schießen wie Robin Hood
Bogenschießen beim Aislinger Schützenverein
Aislingen Noch nie hat Lea Wiedemann einen Pfeil und Bogen in der Hand gehalten. Beim Ferienprogramm des Schützenvereins Aislingen traute sich die Zehnjährige zum ersten Mal. „Das ist schon ein bisschen anstrengend“, sagt sie, stellt sich in Position und zieht die Bogensehne fest nach hinten.
Zusammen mit neun weiteren Kindern steht sie auf dem Platz an der Hauptstraße, der vergangenes Jahr erst eingeweiht wurde. Los geht es mit einer theoretischen Einweisung. Woraus besteht ein Bogen, wie gelingt der richtige Stand beim Abschuss, welchen Schutz braucht ein Schütze – das alles lernten die jungen Teilnehmer. „Auf eine gerade Haltung und die Konzentration kommt es an“, erklärt Trainer Jürgen Bunk. Damit sich niemand verletzt, tragen fast alle einen Armschutz. Auch die sogenannten Tabs ziehen sich viele über ihre Finger. „Damit es nicht unangenehm wird.“
Auch die Erwachsenen können vom Bogensport profitieren. „Wer nur am Schreibtisch sitzt, hat im Rücken sehr große Defizite“, sagt Bunk. Kinder, die mit dem Bogensport anfangen, können dem vorbeugen.
Sechs Pfeile darf jedes Kind pro Runde abfeuern. Sobald das Kommando „Pfeile frei“eines Trainers kommt, fliegen die Geschosse durch die Luft. Acht und zehn Meter sind es von der Startlinie bis zu den Zielscheiben. „Zum Üben. Später werden es 18 Meter“, erklärt Thomas Häusler. Fünf Trainer stehen den Kindern an diesem Tag zur Seite. „Dein rechtes Auge musst du auflassen“, sagt Stephan Karg an Lea gerichtet. „Das ist nicht wie beim Fernsehgucken.“Die 10-Jährige lacht. Angst hat sie nicht. Sie fokussiert die Zielscheibe und lässt los. Getroffen. Die Aislingerin will noch mal zum Bogenschießen kommen.
Von Mai bis einschließlich September findet jeden Freitag von 18 bis 20 Uhr das Jugend-Bogenschießen des Aislinger Schützenvereins statt. Mitmachen darf jeder, der mindestens acht Jahre alt ist.