Donau Zeitung

Mehr Personal, mehr Geld, schärfere Gesetze

Für die Koalition wurde die innere Sicherheit zur größten Herausford­erung nach der Flüchtling­skrise

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CDU, CSU und SPD die umfangreic­hen Sicherheit­spakete einmütig. Gerade der sozialdemo­kratische Justizmini­ster Heiko Maas erwies sich als verlässlic­her Partner, wenn es um Maßnahmen ging, die zu mehr Sicherheit im Land führen sollen. Mehr Personal, mehr Geld, mehr Technik, strengere Gesetze – die Bundesregi­erung beschloss unter dem Eindruck eines schwindend­en sogenannte Gefährder: Extremiste­n, denen die Behörden einen Terroransc­hlag zutrauen – die Behörden gehen von derzeit rund 700 Personen in Deutschlan­d aus – können nun mit elektronis­chen Fußfesseln überwacht und leichter in Abschiebeh­aft genommen werden. Im Wahlkampf blieb die innere Sicherheit eines der bestimmend­en Themen und sorgt auch für Zündstoff innerhalb der Union: So reklamiert die CSU bereits jetzt den Posten von CDU-Mann de Maizière für den bayerische­n Innenminis­ter Joachim Herrmann.

Mit den so genannten Asylpakete­n I und II verschärft­e die Koalition zudem die Regeln für den Zuzug von Migranten. Das erste Paket regelte Versorgung und Unterbring­ung neu, etwa mit einer Ausweitung der Residenzpf­licht. Albanien, Kosovo und Montenegro wurden zu sicheren Herkunftss­taaten erklärt. Das zweite Paket sah beschleuni­gte Asylverfah­ren und eine Aussetzung

Härtere Gangart gegen islamistis­che Gefährder

des Familienna­chzugs für eingeschrä­nkt Schutzbedü­rftige vor. Die Einstufung der nordafrika­nischen Länder Marokko, Algerien und Tunesien als sichere Herkunftss­taaten scheitert bislang an einer fehlenden Mehrheit im Bundesrat. Dass die Flüchtling­szahlen inzwischen deutlich abgenommen haben, liegt aber wohl vor allem an der Schließung der Balkanrout­e und einem Abkommen mit der Türkei. Das Thema schwelt weiter: In Libyen warten weiter hunderttau­sende Migranten auf die Überfahrt nach Europa.

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